Steuerzahler finanzieren Witze über Franco! 15.000 Euro für Theaterstück „Chistes contra Franco“

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Steuerzahler finanzieren Witze über Franco! 15.000 Euro für Theaterstück „Chistes contra Franco“
Bild: KI

Öffentliche Gelder für Satireprojekt sorgen für Diskussionen

Die spanische Regierung unter Pedro Sánchez sieht sich erneut Kritik ausgesetzt: Das Ministerium für Territorialpolitik und demokratisches Gedenken hat 14.999 Euro an den Verlag Mong SL vergeben, Betreiber des Satiremagazins Mongolei. Finanziert werden damit bis Jahresende vier Aufführungen des Theaterstücks Chistes contra Franco.

Der Auftrag wurde am 23. April 2025 als sogenannter „Kleinauftrag“ vergeben – ohne öffentliche Ausschreibung oder offenes Verfahren. Diese Vorgehensweise sorgt für Unmut, da Kritiker mangelnde Transparenz und falsche politische Prioritäten anprangern, während dringende Investitionen in Gesundheit, Bildung und Wohnungsbau weiterhin auf sich warten lassen.

Franco im Theater – von Satire bis Skandal

Das Stück feierte bereits am 20. November seine Premiere – dem Todestag des Diktators. Auf der Bühne stehen Darío Adanti, Herausgeber der Mongolei, und Eugenio Merino, bekannt für seine provokante Skulptur eines in einem Coca-Cola-Kühlschrank liegenden Franco auf der ARCO-Messe 2012.

Die Aufführung überlebte bereits eine gerichtliche Klage: Die Francisco-Franco-Stiftung scheiterte mit dem Versuch, das Projekt wegen angeblicher Verletzung des „Ansehens“ des Diktators zu stoppen. Der Richter wies die Klage ab.

Mehr als zehn Jahre später setzt die Sánchez-Regierung erneut auf dieselben Künstler. Ihr Konzept: Für jedes Jahr der Franco-Diktatur wird ein Witz erzählt, eingebettet in historischen Kontext zu Repression und Zensur. Auf ihrer Website bezeichnet die Mongolei das Projekt als Hommage an jene, die „ihr Leben riskierten, um Witze gegen den Satrapen zu erzählen“.

Kritik an politischen Prioritäten

Doch die Finanzierung sorgt für erhebliches Unbehagen. Die Opposition wirft der Regierung vor, öffentliche Gelder für „ideologische Witze“ zu verwenden, während viele Bürger konkrete Maßnahmen in sozialen Bereichen fordern. Auch die Tatsache, dass die PSOE das „demokratische Gedächtnis“ als zentrales politisches Banner nutzt, verstärkt die Kritik: Gegner sehen darin den Versuch, Francos Figur künstlich in der öffentlichen Debatte lebendig zu halten.

Die mit Staatsmitteln finanzierte Tournee umfasst Termine in Granada, Barcelona sowie zwei weiteren Städten, die noch bestätigt werden müssen. Doch für viele ist dieses Projekt ein Symbol überflüssiger Ausgaben in Zeiten, in denen andere gesellschaftliche Probleme drängender erscheinen.

Politische Kontroverse verschärft sich

Der fast 15.000 Euro schwere Vertrag reiht sich in eine Serie umstrittener Entscheidungen der Exekutive ein. Die Opposition spricht von einer „neuen Verschwendung“ und wirft Sánchez vor, die Figur Francos nicht nur ideologisch, sondern auch strategisch zu nutzen, um eine gespaltene Agenda aufrechtzuerhalten.

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