Mehr als die Hälfte der Hoteliers in Spanien meldet Umsatzrückgang im Sommer 2025

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Mehr als die Hälfte der Hoteliers in Spanien meldet Umsatzrückgang im Sommer 2025
Bild: KI

Stagnation bei nationaler Nachfrage – internationale Gäste kompensieren nur teilweise

Das Gastgewerbe in Spanien hat einen schwierigen Sommer hinter sich. Laut einer aktuellen Bilanz des Arbeitgeberverbands Hostelería de España berichten über 53 % der Hoteliers von einem schwächeren Konsum als im Vorjahr. Besonders auffällig ist der Rückgang der Ausgaben spanischer Gäste, während die Ausgaben internationaler Touristen leicht gestiegen sind.

Sommer 2025: „Stabil, aber entkoffeiniert“

Obwohl die Gesamtzahl der Touristen stabil blieb, sprechen viele Betreiber von einer „entkoffeinierten Saison“. Rund 57,7 % der Befragten stellten fest, dass ihre Gäste weniger Geld pro Besuch ausgaben. Nur 11 % berichten von höheren Ausgaben im Vergleich zu 2024.

Die Unterschiede zeigen sich klar: Während Hotels und Unterkünfte von internationalen Reisenden profitierten – allein im Juli stiegen deren Ausgaben um 3,6 % –, spürten Bars und Restaurants eine deutliche Zurückhaltung bei der nationalen Kundschaft. Gründe sind vor allem die sinkende Kaufkraft, wirtschaftliche Unsicherheit sowie die wachsende Tendenz spanischer Urlauber, Reisen ins Ausland zu bevorzugen.

Ursachen: Inflation, Hitze und veränderte Gewohnheiten

Laut Hostelería de España belasten gestiegene Rohstoffpreise, höhere Steuern und Sozialabgaben die Rentabilität zusätzlich. Zudem veränderten sich die Konsumgewohnheiten:

  • Mehr Reisende setzen auf Ferienwohnungen statt Hotels.
  • Die Entsaisonalisierung verteilt den Tourismus stärker übers Jahr.
  • Extreme Hitze im Juli und August führte zu einem Rückgang der Terrassengäste.

Das Resultat: 51 % der Unternehmer melden einen niedrigeren Umsatz als im Sommer 2024. Rund 35 % verzeichneten Rückgänge zwischen 5 und 10 %, während 18 % sogar noch größere Einbußen angaben. Parallel dazu sank bei der Hälfte der Betriebe die Rentabilität um bis zu 10 %.

Ausblick: Schwaches Jahresende erwartet

Mit Blick auf das letzte Quartal 2025 erwarten 53 % der Hoteliers geringere Umsätze als im Vorjahr. Nur 16 % rechnen mit einem besseren Ergebnis. Der Verband prognostiziert eine moderate Stabilisierung des Sektors mit einem Wachstum von 3 bis 4 %, das jedoch aufgrund steigender Kosten kaum die Rentabilität sichern dürfte.

Die spanische Gastronomie steuert somit in eine Phase der Unsicherheit, in der vor allem nationale Gäste ihre Ausgaben zurückfahren, während internationale Reisende zwar Zuwächse bringen, jedoch die Verluste nicht vollständig ausgleichen.

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