26 Millionen Euro für Überwachung: Baskenland setzt weiter auf Israel-Technik!

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26 Millionen Euro für Überwachung: Baskenland setzt weiter auf Israel-Technik!
Bild KI

Millionenauftrag für elektronische Gefangenenüberwachung in Spanien

Das israelische Technologieunternehmen Attenti Electronic Monitoring, mittlerweile Teil des US-Konzerns Allied Universal, wird auch weiterhin für die baskische Regierung tätig sein. Ende August wurden rund 30 Häftlinge im Baskenland mit Hilfe von Telematik überwacht. Seit Vertragsbeginn hat die baskische Regierung dem Unternehmen bereits fast 26 Millionen Euro gezahlt.

Vertragsdetails und Verlängerung bis 2024

Der erste Vertrag zwischen Attenti und der baskischen Justizverwaltung wurde Ende 2021 abgeschlossen und lief über drei Jahre. Das Auftragsvolumen betrug 25 Millionen Euro. Die Hauptaufgabe: ein elektronisches Fernüberwachungssystem, das Anwesenheit, Aufenthaltsort sowie Alkohol- und Drogenkonsum von Personen unter der Aufsicht des Generalsekretariats der Strafvollzugsanstalten kontrolliert.

Nach einer ersten Verlängerung lief der Vertrag im August dieses Jahres aus. Nun wurde eine zweite Verlängerung beschlossen – die letzte mögliche innerhalb des bestehenden Abkommens. Damit zählt der Deal zu den größten Verträgen Spaniens mit einem israelischen Unternehmen im Bereich Sicherheit und Überwachung.

Politische und ethische Diskussionen

Die Verlängerung erfolgt in einer Phase erhöhter politischer Sensibilität. Erst kürzlich hatte der baskische Ministerpräsident Imanol Pradales eine “ethische Reflexion” über internationale Geschäftsbeziehungen gefordert – unter anderem im Zusammenhang mit der CAF, die am Bau der Stadtbahn in Jerusalem beteiligt ist.

Auch Allied Universal, der Mutterkonzern von Attenti, geriet wiederholt in die Kritik. Die internationale BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions) wirft dem Unternehmen vor, durch seine Verbindungen zu israelischen Sicherheitsprojekten indirekt zur Unterdrückung der palästinensischen Bevölkerung beizutragen. Insbesondere die frühere Beteiligung an der Policity Corporation, einem Ausbildungszentrum für israelische Polizeieinheiten, sorgte international für Proteste. Unter dem Druck von Großinvestoren wie dem norwegischen Staatsfonds und der Bill & Melinda Gates Foundation trennte sich Allied von dieser Beteiligung.

Fazit

Mit der erneuten Verlängerung setzt die baskische Regierung weiter auf die Überwachungstechnologien von Attenti, trotz anhaltender Kritik an den Verbindungen des Mutterkonzerns nach Israel. Damit bleibt das Thema Sicherheit versus ethische Verantwortung im Baskenland politisch hochaktuell.

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