15 Tote und 18 Verletzte bei schwerem Unglück in Portugals Hauptstadt
Lissabon ist am Mittwochabend Schauplatz einer Katastrophe geworden. Mindestens 15 Menschen verloren ihr Leben, 18 weitere wurden verletzt, als die berühmte Standseilbahn Elevador da Glória mitten auf der Strecke entgleiste und mit einem Gebäude kollidierte. Unter den Verletzten befinden sich auch zwei spanische Staatsbürger, wie das Außenministerium bestätigte.
Der Unfall ereignete sich kurz nach 18:00 Uhr Ortszeit (19:00 Uhr spanische Zeit). Der Waggon entgleiste offenbar in einer Kurve, krachte gegen eine Hauswand und kippte anschließend um. Augenzeugen berichten von einem „riesigen Grollen“ und einer „völlig zerstörten Straßenbahn“. Feuerwehrkräfte mussten das Dach aufbrechen, um eingeschlossene Fahrgäste zu retten.
Bei dem Unfall sind zwei Personen spanischer Staatsangehörigkeit verletzt worden, wie das Außenministerium mitteilte.
Großeinsatz in Lissabon: Rettungskräfte und Polizei vor Ort
Mehr als 60 Feuerwehrleute und über 20 Einsatzfahrzeuge waren im Einsatz, um Verletzte in Krankenhäuser zu bringen und die Unglücksstelle zu sichern. Auch die Kriminalpolizei nahm sofort die Ermittlungen auf. Erste Vermutungen deuten auf ein gerissenes Kabel hin, die genaue Unfallursache ist jedoch noch unklar.
Der Elevador da Glória verbindet den Platz der Restauradores mit dem Bairro Alto und dem beliebten Aussichtspunkt São Pedro de Alcântara. Das historische Verkehrsmittel ist eine der touristischen Hauptattraktionen Lissabons und hat Platz für 43 Personen. Schon 2018 entgleiste die Bahn, allerdings ohne Verletzte.
🔴PORTUGAL🇵🇹| #Tragedy in #Lisbon : the derailment of the #GloriaFunicular, a popular tourist attraction in the Capital left at least 15 dead and several injured on Wednesday, Sept 3. The machine, which can carry up to 42 people, is more than a century old, having opened in 1885. pic.twitter.com/xSCK4E81S8
— Nanana365 (@nanana365media) September 3, 2025
Nationale Trauer und internationale Anteilnahme
Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa zeigte sich tief betroffen und sprach den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus. Ministerpräsident Luís Montenegro rief für Donnerstag einen Tag der nationalen Trauer aus und sagte seine Agenda ab. Lissabons Bürgermeister Carlos Moedas kündigte zudem drei Tage Trauer für die Hauptstadt an.
Auch auf europäischer Ebene wird das Unglück betrauert. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf Portugiesisch, sie sei „tieftraurig über die Entgleisung des Elevador da Glória“. Parlamentspräsidentin Roberta Metsola versicherte den Opfern und ihren Angehörigen die Solidarität Europas.
Touristen unter den Augenzeugen
Zahlreiche Touristen filmten die dramatischen Szenen mit ihren Handys. Zwei brasilianische Besucher berichteten, sie seien zufällig am Ort des Geschehens gewesen, als sich das Unglück ereignete. „Wir wollten eigentlich mit der Standseilbahn fahren – dann sahen wir nur noch den Unfall“, erklärten Anderson und Marcelo gegenüber der Nachrichtenagentur Efe.
Die Betreiberfirma Carris betonte, dass sämtliche Wartungsprotokolle eingehalten worden seien. Die letzte Generalüberholung fand 2022 statt, kleinere Zwischenreparaturen im Jahr 2023.
Die Ermittlungen laufen – Portugals Regierung kündigte eine umfassende Untersuchung an, um die genaue Ursache der Tragödie festzustellen.
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