DGT setzt Pegasus-Hubschrauber in Spanien außer Betrieb – Wartungsvertrag blockiert Rückkehr

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Pegasus DGT
Bild: DGT.es

Neun Pegasus-Hubschrauber bleiben am Boden

Seit dem 1. September sind alle neun Pegasus-Hubschrauber der DGT (Dirección General de Tráfico) außer Betrieb. Grund dafür ist das Fehlen eines gültigen Vertrags für die von den Zivilluftfahrtbehörden geforderten Wartungs- und Modernisierungsarbeiten. Die Gewerkschaften UGT, CCOO und CSIF kritisieren, dass damit ein zentrales Überwachungsinstrument der Verkehrskontrolle in Spanien stillsteht.

Die Generaldirektion für Verkehr, die dem Innenministerium unterstellt ist, betonte gegenüber Europa Press, dass die Aussetzung nur „eine Frage von Tagen“ sei. Dennoch zweifeln die Gewerkschaften daran, dass die Hubschrauber kurzfristig wieder in Betrieb gehen, und bezeichneten die Situation als „tränenreich“.

Auswirkungen auf die Verkehrskontrolle in Spanien

Ohne die Pegasus-Flotte kann die DGT aktuell keine Luftüberwachung von Geschwindigkeitsverstößen auf den Straßen durchführen. Die Helikopter wurden 2007 eingeführt und sind mit dem MX-15-Radar ausgestattet, das präzise Geschwindigkeitsmessungen ermöglicht.

Parallel dazu kritisierte die UGT, dass auch die 38 Drohnen, die 2020 für die Verkehrsüberwachung angeschafft wurden, „auf Anweisung des aktuellen Leiters der Air Resources Unit“ praktisch ungenutzt seien.

Fehlermargen des Pegasus-Radars

Die Verordnung ICT/155/2020, die die messtechnische Kontrolle in Spanien regelt, legt folgende Toleranzen fest:

  • Geschwindigkeitsmessung aus der Luft: maximale Abweichung von ±5 %
  • Positions- und Distanzbestimmung: ±3 % (mindestens 5 Meter)
  • Zeitmessung für Strecken: ±0,1 % (mindestens 0,2 Sekunden)

Im Vergleich dazu bieten stationäre Radar-Kinemometer eine deutlich höhere Genauigkeit. Dennoch gilt das Pegasus-System als wichtiges Instrument zur Bekämpfung von Raserei im spanischen Straßenverkehr.

Zukunft der Luftüberwachung ungewiss

Solange kein Wartungsvertrag abgeschlossen ist, bleiben die neun Pegasus-Hubschrauber am Boden. Damit verliert die DGT ein wesentliches Kontrollinstrument für die Sicherheit auf Spaniens Straßen. Wann die Rückkehr erfolgt, ist unklar.

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