Illegale Besetzungen in Spanien: Von Wohnungen bis hin zu Gärten, Booten und Schwimmbädern

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Illegale Besetzungen in Spanien: Von Wohnungen bis hin zu Gärten, Booten und Schwimmbädern
Bild: KI

Hausbesetzungen nehmen in Spanien neue Formen an

Die illegale Besetzung von Wohnungen ist in Spanien seit Jahren ein kontroverses Thema. Nun zeigt sich ein neuer Trend: Hausbesetzer beschränken sich nicht mehr nur auf Immobilien, sondern nehmen zunehmend auch Grundstücke, Gärten, Boote, Lastkähne und sogar private Schwimmbäder ins Visier.

Während Eigentümer in Städten schnell reagieren können, bleiben Besetzungen von Naturflächen oder abgelegenen Objekten oft lange unbemerkt. Das macht sie für Hausbesetzer besonders attraktiv.

Spanien besonders stark betroffen

Laut Sicherheitsorganisationen häufen sich die Fälle in Spanien dramatisch. Vor allem in Küstenregionen wie Andalusien, Katalonien und Valencia melden Eigentümer immer häufiger, dass ihre Grundstücke von Fremden genutzt oder gar besetzt werden.

  • In Barcelona wurden zuletzt mehrere Boote und kleinere Yachten in den Häfen illegal bewohnt. Manche Eigentümer berichteten von erheblichen Schäden.
  • In Alicante und Málaga beklagen Hausbesitzer, dass ihre privaten Schwimmbäder regelmäßig von Fremden genutzt werden, teilweise nachts, wenn niemand vor Ort ist.
  • In ländlichen Regionen wie Kastilien-La Mancha und Galicien sind Wälder und Landstücke Ziel von Partys und illegalem Camping, was häufig Müll, Feuerstellen und Umweltschäden hinterlässt.

Warum sich Hausbesetzer auf neue Ziele konzentrieren

Die Gründe sind ähnlich wie in anderen europäischen Ländern, jedoch in Spanien durch die weitläufigen ländlichen Gebiete noch verstärkt:

  • Abgeschiedenheit und fehlende Kontrollen: In Spanien gibt es große Landflächen, die selten überwacht werden.
  • Touristische Hotspots: In Küstenregionen mit vielen Ferienhäusern sind Eigentümer oft monatelang abwesend – ein idealer Moment für Hausbesetzer.
  • Schwache Gesetzeslage: Spanien gilt als eines der Länder in Europa, in dem es besonders schwierig ist, Besetzer schnell zu vertreiben. Verfahren ziehen sich oft über Monate oder sogar Jahre.

Boote und Schwimmbäder im Fokus

Besonders in touristischen Regionen fällt auf, dass sich die Besetzer nicht nur auf Immobilien konzentrieren:

  • Boote und Lastkähne in Häfen wie Barcelona, Valencia und Palma de Mallorca wurden in den letzten Monaten mehrfach illegal bewohnt.
  • Private Schwimmbäder auf Campingplätzen oder in Ferienhäusern werden von Fremden genutzt, oft ohne dass Eigentümer überhaupt davon erfahren – bis Schäden entstehen.

Auch Garagen, Parkplätze und Gärten werden immer öfter zweckentfremdet. Eigentümer berichten von improvisierten Lagern oder sogar kleinen Partys auf Privatgrundstücken.

Experten fordern härtere Gesetze

Spanische Eigentümerverbände kritisieren seit Jahren die unzureichende Gesetzgebung. Zwar wurden in den letzten Jahren kleinere Reformen umgesetzt, doch Betroffene sehen sich weiterhin im Stich gelassen.

Die Polizei kann in vielen Fällen nur begrenzt eingreifen, insbesondere wenn die Besetzung schon mehrere Tage andauert. Dadurch fühlen sich viele Eigentümer machtlos – ein Gefühl, das durch die zunehmende Vielfalt der Besetzungen noch verstärkt wird.

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