Die spanische Stadt Elche ist Ziel eines massiven Cyberangriffs geworden. Unbekannte Täter haben die Computersysteme der Stadtverwaltung lahmgelegt und fordern nun ein Lösegeld in Millionenhöhe, um die Daten wieder freizugeben. Die Nationalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, während die Stadt versucht, die wichtigsten Dienstleistungen für die Bürger aufrechtzuerhalten.
Ermittlungen auf nationaler und europäischer Ebene
Nach dem verheerenden Cyberangriff vom vergangenen Montag hat die Stadtverwaltung von Elche umgehend formell Anzeige erstattet. In der Folge wurde eine Lösegeldforderung übermittelt, die derzeit von Spezialisten der Nationalpolizei analysiert wird. Dieser Vorfall ist kein Einzelfall; die Ermittlungen finden in enger Zusammenarbeit mit Europol statt, da es sich um eine Welle ähnlicher Attacken handelt, die in letzter Zeit mehrere Orte in Spanien getroffen haben. Die Komplexität und Professionalität des Angriffs deuten auf eine gut organisierte kriminelle Gruppierung hin.
Bürgermeister Pablo Ruz: “Kein Cyberangriff wird uns in die Knie zwingen”
Bürgermeister Pablo Ruz (PP) bezeichnete den Vorfall als den “schwersten Cyberangriff in der Geschichte der Stadt Elche”. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Attacke trat der Krisenstab des Nationalen Sicherheitsprogramms zusammen, um das volle Ausmaß des Schadens zu bewerten und die notwendigen Gegenmaßnahmen zu koordinieren. Ruz gab sich kämpferisch: “Kein Cyberangriff wird in der Lage sein, den Stadtrat in die Knie zu zwingen”, betonte er in einer Erklärung. Er garantierte, dass die wesentlichen Dienstleistungen für die Bürger trotz der technischen Totalausfälle aufrechterhalten werden. Als eine der ersten Prioritäten wird der Bürgermeister das Dekret zur Zahlung der Gehälter manuell unterzeichnen, um sicherzustellen, dass die städtischen Angestellten pünktlich ihr Geld erhalten. Ebenso wird die Abwicklung der Sozialversicherungsbeiträge gewährleistet.
Wiederherstellung der Systeme und Auswirkungen auf die Bürgerdienste
Zur Analyse und Behebung des Schadens hat die Stadtverwaltung auf Empfehlung der eigenen IT-Experten ein spezialisiertes externes Unternehmen engagiert. Unterstützung kommt zudem vom IKT-Sicherheitszentrum der Valencianischen Gemeinschaft sowie vom Nationalen Kryptologischen Zentrum. Zwei Experten dieser nationalen Einrichtung sind bereits nach Elche gereist, um aktiv bei der Wiederherstellung der Systeme zu helfen.
Für die Bürger hat der Angriff spürbare Konsequenzen: Sämtliche administrativen Fristen wurden vorläufig ausgesetzt. Die städtischen Bürgerservicebüros (OMAC) bleiben zwar für persönliche Anliegen geöffnet, können jedoch keine elektronischen Vorgänge bearbeiten. Bürger, die bereits einen Termin hatten, werden kontaktiert, sobald die Systeme wieder funktionsfähig sind. Eine telefonische Hotline unter der Nummer 010 ist von 8:30 bis 13:45 Uhr erreichbar. Oberstes Ziel der Stadtverwaltung ist es, so schnell wie möglich zur Normalität zurückzukehren und die kommunalen Dienste vor der Bedrohung durch die Erpresser zu schützen. Eine Zahlung des Lösegelds wird kategorisch ausgeschlossen.
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