Der Sommer ist für viele die schönste Zeit des Jahres – eine Periode der Ruhe, des Reisens und des Abschaltens vom Alltag. Doch mit den steigenden Temperaturen wächst auch die Sorge um die Sicherheit des eigenen Zuhauses. Eine aktuelle Studie des Securitas Direct Observatory zeigt, dass die Sicherheit für die Spanier keineswegs auf die leichte Schulter genommen wird. Ganze 85,3 % der Bevölkerung ergreifen aktive Maßnahmen, um ihr Haus oder Geschäft während der Ferienzeit zu schützen.
Die größten Ängste: Von Einbrüchen bis zu Notfällen
Die Gründe für diese Vorsicht sind vielfältig und tief in den Sorgen der Menschen verwurzelt. An vorderster Stelle steht die Angst vor Raubüberfällen (70,7 %), dicht gefolgt von der zunehmenden Problematik der illegalen Hausbesetzungen, den sogenannten „Ocupas“ (56,7 %). Aber auch andere Risiken wie gesundheitliche Notfälle (48,8 %), Brände (41,3 %) und Überschwemmungen (23,9 %) tragen dazu bei, dass viele Spanier ihren Urlaub nicht unbeschwert genießen können.
Spaniens Sicherheitsempfinden im Wandel
Obwohl Spanien im Allgemeinen als sicheres Land gilt, hat sich die öffentliche Wahrnehmung verändert. Mehr als die Hälfte der Befragten, nämlich 56,3 %, ist der Meinung, dass das Land heute unsicherer ist als noch im Jahr 2023. Dieses Gefühl verstärkt sich besonders im Sommer. Leere Häuser, die über längere Zeit unbewohnt sind, und die fehlende tägliche Überwachung machen die Ferienzeit zur verwundbarsten Periode des Jahres für kriminelle Aktivitäten.
Beliebte Schutzmaßnahmen: Panzertüren, Alarmanlagen und smarte Technik
Angesichts dieser Realität ist die Reaktion der Spanier klar: Vorbereitung ist alles. Bereits 78 % treffen konkrete Vorkehrungen vor der Abreise. Diese reichen von der Bitte an den Nachbarn, ein Auge auf das Eigentum zu werfen, bis hin zur Installation komplexer Sicherheitssysteme. Die beliebtesten Maßnahmen im Überblick:
- Panzertüren: Mit 47,9 % die am weitesten verbreitete Sicherheitsvorkehrung.
- Gegensprechanlagen mit Kamera: Von 32 % der Haushalte genutzt.
- Fenstergitter: Bei 25,4 % eine bewährte Methode.
- Alarmanlagen mit Notrufzentrale: In 22,7 % der Häuser installiert.
Zusätzlich gewinnen moderne Technologien an Bedeutung. Intelligente Schlösser, die per Smartphone gesteuert werden, sind bereits in 8,6 % der Haushalte zu finden und werden oft mit Bewegungssensoren oder Kameras kombiniert.
Technologie ist nicht alles: Der Mensch bleibt entscheidend
Trotz des Vormarsches digitaler Lösungen zeigt die Studie ein klares Vertrauen in menschliche Überwachung. Obwohl viele Apps zur Echtzeit-Kontrolle nutzen, vertrauen nur 15 % auf Systeme ohne professionelle Aufsicht. Die Mehrheit bevorzugt die Gewissheit, dass im Notfall geschulte Fachkräfte eingreifen können. Diese Kombination aus digitaler Technik und menschlicher Expertise bietet den größten Seelenfrieden. Interessanterweise sind es vor allem Frauen, die das Thema Sicherheit priorisieren: Für 95,6 % von ihnen hat der Schutz des Zuhauses höchste Priorität.
Wichtige Tipps für einen sorgenfreien Urlaub
Experten raten zu einfachen, aber effektiven Verhaltensregeln, bevor man die Koffer packt. Der wichtigste Grundsatz lautet: Lassen Sie Ihr Zuhause bewohnt aussehen.
- Jalousien nicht komplett schließen: Dies signalisiert Abwesenheit.
- Briefkasten leeren lassen: Ein überquellender Briefkasten ist ein klares Zeichen für Diebe.
- Soziale Netzwerke meiden: Posten Sie Ihre Urlaubsfotos erst nach Ihrer Rückkehr. Wer live berichtet, lädt Kriminelle quasi ein.
- Wertsachen sichern: Lassen Sie keine wertvollen Gegenstände sichtbar liegen. Verstauen Sie sie an schwer zugänglichen Orten.
- Türen und Fenster prüfen: Verstärken Sie Schlösser und installieren Sie, wenn möglich, Öffnungssensoren. Ein 24/7 aktiver Alarm bietet den besten Schutz.
Der Schutz des eigenen Heims ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Urlaubsvorbereitungen geworden – genauso wichtig wie die Hotelbuchung oder das Packen der Koffer. Denn nur mit dem Gefühl, dass zu Hause alles unter Kontrolle ist, lässt sich der Urlaub wirklich genießen.
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