Marbella erklärt dem Prozessionsspinner den Krieg: Präventive Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Tier

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Prozessionsraupen können Hunde schwer verletzen so vermeiden Sie das Schlimmste

Die Stadtverwaltung von Marbella hat ihre jährliche, entscheidende Kampagne zum Schutz der städtischen Baumbestände lanciert. Im Fokus steht der Kampf gegen die Ausbreitung des Kiefernprozessionsspinners (Thaumetopea pityocampa). Dieser gehört zu den häufigsten und schädlichsten Schädlingen in den Grünanlagen der Region und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, insbesondere für spielende Kinder und neugierige Haustiere.

Warum gerade jetzt? Der Lebenszyklus als Schlüssel zum Erfolg

Die Behandlungen werden strategisch zu diesem Zeitpunkt durchgeführt, um eine maximale Wirksamkeit zu erzielen. Das eingesetzte Mittel kann sich nun ideal über das Gefäßsystem der Bäume verteilen und die Kiefernnadeln erreichen. So wirkt es genau dann, wenn die ersten Larven aus den Eiern schlüpfen und mit ihrer Nahrungsaufnahme beginnen. Der Lebenszyklus dieses Insekts startet im Sommer, wenn die unscheinbaren Schmetterlinge ihre Eier gezielt auf den Kiefernnadeln ablegen. Nach etwa vier Wochen schlüpfen die winzigen Raupen. Während des Herbstes und Winters fressen sie unermüdlich und bilden dabei ihre charakteristischen, weißen Seidennester in den sonnenbeschienenen Ästen der Bäume. Zwischen Februar und März kommt es dann zu den bekannten “Prozessionen”: Die Raupen steigen in langen Kolonnen die Stämme hinab, um sich im Boden zu vergraben und ihre Metamorphose zum Schmetterling zu vollenden. Klimatische Faktoren, wie die anhaltend hohen Temperaturen, können das Schlüpfen der Larven beschleunigen und den Zyklus unvorhersehbar machen.

Eine unsichtbare Waffe: Die Gefahr der nesselnden Haare

Die eigentliche Gefahr des Kiefernprozessionsspinners (Thaumetopoea pityocampa) geht von seinen mikroskopisch kleinen, nesselnden Haaren aus. Diese enthalten ein potentes Reizgift namens “Thaumetopoein”. Bei Kontakt mit der Haut von Menschen oder Säugetieren kann diese Chemikalie schwere, juckende Hautausschläge, Augenreizungen und in schlimmeren Fällen sogar heftige allergische Reaktionen auslösen. Haustiere, insbesondere Hunde, sind durch ihre Neugier extrem gefährdet, da sie an den Raupen schnüffeln oder sie gar verschlucken könnten, was zu schweren Entzündungen im Maul- und Rachenbereich bis hin zur Erstickungsgefahr führen kann.

Die verräterischen Haare, die von den Larven im fünften Stadium bei Bedrohung wie winzige Harpunen abgeschossen werden können, dringen tief in ungeschützte Haut ein und setzen dort das reizende Protein frei. Neben der direkten Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier sind die Raupen auch ein ökologisches Problem. Ihr unstillbarer Appetit auf Kiefern- und Zedernnadeln kann ganze Baumbestände in Zentralasien, Nordafrika und Südeuropa schwächen oder gar zerstören. Ihre Fähigkeit, in wärmeren Klimazonen zu gedeihen, verschärft die Problematik und macht sie zu einer signifikanten Herausforderung für Gesundheit und Umwelt.


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