Eine Armada der Menschlichkeit bereitet sich vor: Am Sonntag, den 31. August, wird vom Hafen in Barcelona aus die “größte humanitäre Mission der Geschichte” in See stechen. Dutzende Schiffe, besetzt mit Hunderten von Aktivisten aus 44 Ländern, nehmen Kurs auf Gaza, um dringend benötigte Hilfsgüter wie Lebensmittel, Wasser und medizinisches Material zu liefern. Diese beispiellose Aktion soll ein Zeichen der globalen Solidarität setzen und die israelische Belagerung friedlich durchbrechen.
Barcelona: Hauptstadt der globalen Solidarität
Die Koordinatoren der “Globalen Sumud-Flottille”, Saif Abukeshek und Thiago Ávila, enthüllten am Freitag Details der Operation, hielten sich jedoch aus Sicherheitsgründen und zur Vermeidung möglicher Sabotageakte bedeckt. “Barcelona wird in den kommenden Tagen zur Hauptstadt der Solidarität und Menschlichkeit auf dem Planeten”, erklärte Ávila. Die Wahl fiel auf die katalanische Metropole, da sie als “einer der wichtigsten Häfen in Kämpfen und sozialen Bewegungen” gilt, so Abukeshek. Es ist das erste Mal, dass eine direkte Hilfsflottille vom spanischen Staat aus startet.
Unter den Teilnehmern befinden sich prominente Persönlichkeiten wie die Klimaaktivistin Greta Thunberg, die bereits frühere Versuche unternommen hat, die Gaza-Blockade zu durchbrechen. Auch zahlreiche Künstler und politische Vertreter werden an Bord sein, deren Namen in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Die Aktivisten werden bereits am Freitag in Barcelona erwartet, um an intensiven Vorbereitungstrainings teilzunehmen.
Ein Wochenende im Zeichen der Menschlichkeit und des Protests
Um die Bürger Barcelonas miteinzubeziehen und weitere Unterstützung zu mobilisieren, ist für das Wochenende ein umfangreiches Programm an der Moll de la Fusta geplant. Am Samstag finden Konzerte und diverse Aktivitäten statt, um eine große Menschenmenge anzuziehen und das Beladen der Schiffe mit den humanitären Gütern am Sonntag reibungslos zu gestalten. Bislang haben sich beeindruckende 28.000 Menschen registriert, um bei der Organisation zu helfen. “Die Zivilgesellschaft handelt in einer Zeit, in der die Staats- und Regierungschefs ihre grundlegende Aufgabe, die Verteidigung der Menschenrechte, vernachlässigen”, betonte Abukeshek.
An Bord jedes Schiffes werden neben den Aktivisten auch Journalisten, Ärzte und politische Vertreter sein, um die Mission zu dokumentieren und zu unterstützen. Es wird thematische Boote geben, wie ein Frauenschiff und ein Boot mit Veteranen der US-Armee. Nach dem Start am Sonntagmorgen wird die Flotte voraussichtlich am 4. September in Tunesien einen Zwischenstopp einlegen, wo sich weitere Schiffe der Expedition anschließen sollen. Die Organisatoren erwarten zudem, dass sich in den kommenden Tagen weitere Mittelmeerhäfen der Initiative anschließen. Nach einer Reise von etwa sieben bis acht Tagen hoffen die Teilnehmer, Gaza zu erreichen und die Hilfsgüter sicher entladen zu können – ein Ziel, das sie durch die Intervention verschiedener Regierungen zu erreichen hoffen. Die Organisatoren zeigen sich trotz der Risiken zuversichtlich und erinnern an einen erfolgreichen Präzedenzfall aus dem Jahr 2008, bei dem Gaza auf dem Seeweg erreicht wurde.
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