Spaniens Automobilindustrie vor dem Kollaps: Chinas Vormarsch lässt Exporte dramatisch einbrechen

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Spaniens wirtschaftliches Herz, die Automobilindustrie, durchlebt ihre dunkelsten Stunden seit Jahrzehnten. Eine toxische Mischung aus einbrechender europäischer Nachfrage und einer unaufhaltsamen Flut chinesischer Marken drängt die spanischen Produktionswerke, die fast 90 % ihrer Fahrzeuge exportieren, an den Rand des Abgrunds. Die neuesten Zahlen malen ein düsteres Bild einer nationalen Industrie im Überlebenskampf.

Die schockierenden Zahlen einer Krise

Der aktuelle Außenwirtschaftsbericht ist eine Hiobsbotschaft. Im ersten Halbjahr 2025 fielen die Exporte von Fahrzeugen und Motorrädern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um alarmierende 8,9 % auf nur noch 25.660 Millionen Euro. Dieser massive Rückgang hat den Handelsüberschuss des Sektors pulverisiert und um schmerzhafte 55 % auf lediglich 2.140 Millionen Euro reduziert. Laut dem Arbeitgeberverband Anfac bedeutet dies konkret: 111.601 Fahrzeuge weniger liefen in den spanischen Werken vom Band. Der stolze Überschuss von 4.801 Millionen Euro aus dem Vorjahr ist um 41 Prozent dahingeschmolzen.

Europas wichtigste Märkte brechen weg

Die Stagnation der europäischen Kernmärkte trifft die spanischen Hersteller mit voller Wucht. In Deutschland, dem traditionell stärksten Abnehmer, sanken die Verkäufe von in Spanien produzierten Pkw um 4,7 %. In Frankreich betrug der Rückgang sogar 7,9 % und in Italien 3,6 %. Doch der Druck kommt nicht nur von der Kaufzurückhaltung, sondern von einem neuen, aggressiven Wettbewerber.

Die chinesische Invasion: Eine subventionierte Bedrohung

Während die eigenen Exporte fallen, schwillt eine Welle von Importen an. Die Einfuhr von Pkw nach Spanien stieg um 13,4 % auf 14.007 Millionen Euro. Die treibende Kraft dahinter: China. Mit einer rücksichtslosen Industriepolitik und milliardenschweren staatlichen Subventionen überschwemmt das kommunistische Regime den europäischen Kontinent mit Elektrofahrzeugen zu Dumpingpreisen. Diese Marken, vor wenigen Jahren noch unbekannt, verdrängen nun etablierte europäische Hersteller von ihren eigenen Märkten und greifen direkt die in Spanien gefertigten Modelle an. Selbst die Ansiedlung des chinesischen Herstellers Chery in Barcelona konnte den landesweiten Absturz des Exportvolumens von 10,8 % nicht aufhalten.

Der Dominoeffekt: Auch Zulieferer leiden

Die Krise erfasst die gesamte Wertschöpfungskette. Der für die Industrie so wichtige Hilfssektor leidet ebenfalls massiv. Die Exporte von Autoteilen und Komponenten brachen um 10,3 % auf 6.852 Millionen Euro ein, was das Handelsdefizit in diesem Bereich um 20 % verschärfte. Die Automobilindustrie, die für 13 % der spanischen Exporte steht, droht von der chinesischen Konkurrenz erdrückt zu werden. Die Hersteller schlagen Alarm und fordern von der Politik “wirksame Maßnahmen”, um die nationale Produktion und Zehntausende von Arbeitsplätzen in den 18 Montagewerken des Landes zu schützen, bevor der Motor der spanischen Wirtschaft endgültig abstirbt.


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