Tragödie in Granada: Sozialistischer Landwirtschaftsrat tritt nach Tod eines illegal beschäftigten Arbeiters zurück

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Ein Toter und 35 Verletzte bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Bussen in Zafayona (Granada)

In der Gemeinde Gualchos-Castell de Ferro in Granada hat ein tragischer Vorfall weitreichende politische Konsequenzen. Der sozialistische Landwirtschaftsrat, Miguel Pérez Castillo, hat sein Amt niedergelegt. Dieser Schritt folgt auf die Veröffentlichung von Berichten über den Tod eines rumänischen Arbeiters, der illegal in einem Gewächshaus beschäftigt war, das dem Politiker gehört.

Tödlicher Hitzekollaps bei illegaler Arbeit

Der 32-jährige rumänische Arbeiter war bei sengender Hitze und unter praller Sonne damit beschäftigt, Plastikplanen eines Gewächshauses zu entfernen und auszutauschen. Während dieser körperlich extrem anstrengenden Arbeit begann er, sich unwohl zu fühlen und klagte über starke Schmerzen in der Brust. Von seinem Arbeitsplatz wurde er zur nur 300 Meter entfernten medizinischen Versorgungsstelle geschickt. Auf dem Weg dorthin brach der Mann, der offenbar für einen Dritten arbeitete, zusammen. Trotz sofortiger medizinischer Hilfe konnte sein Leben nicht gerettet werden.

Ermittlungen wegen Schwarzarbeit und Ausbeutung laufen

Die Guardia Civil und die Arbeitsinspektion haben umgehend die Ermittlungen in diesem Fall übernommen. Im Fokus steht die Klärung der Arbeitsverhältnisse. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Verstorbene, wie auch mehrere seiner Kollegen gleicher Nationalität, ohne gültigen Arbeitsvertrag beschäftigt worden sein. Das Armed Institute wird nun die genauen Umstände prüfen und feststellen, ob hier ein Fall von Schwarzarbeit und Ausbeutung vorliegt.

Der Betreiber des Gewächshauses, Miguel Pérez Castillo, war bis zu seinem Rücktritt als Stadtrat für den Bereich Landwirtschaft in der Gemeinde Gualchos zuständig. Er wurde als Nummer 5 auf der Wahlliste der PSOE mit absoluter Mehrheit gewählt.

Gewerkschaft fordert lückenlose Aufklärung

Die Gewerkschaft Solidarność hat der Familie des Verstorbenen ihre juristische Unterstützung angeboten. Jordi de la Fuente, der Generalsekretär der Gewerkschaft, kritisierte das Schweigen anderer großer Gewerkschaften wie UGT und CCOO. “Nur wir, die wir keine Subventionen erhalten, haben uns auf den Weg gemacht, diese Tragödie aufzuklären und für Gerechtigkeit zu sorgen”, erklärte de la Fuente. Er vermutet, dass die Beteiligung eines sozialistischen Politikers der Grund für die zurückhaltende Reaktion sei.

Die Gewerkschaft kündigte an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um den Vorfall vollständig aufzuklären. “Wenn sich bestätigt, dass dieser sozialistische Politiker dieses Gewächshaus besitzt und illegale Arbeitskräfte anheuert, werden wir bis zum Äußersten gehen”, so de la Fuente. Er warf denjenigen, die oft über Menschenrechte predigen, Heuchelei vor: “Diejenigen, die Lektionen über Menschenrechte, Masseneinwanderung und Fremdenfeindlichkeit erteilen, sind die ersten, die Ausländer als Sklaven behandeln. Die Schuld liegt bei denen, die dann keine Skrupel haben, Arbeiter illegal auszubeuten.”


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