Grünes Licht aus Peking: Spanien startet historischen Kirschexport nach China

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Grünes Licht aus Peking: Spanien startet historischen Kirschexport nach China
Foto von Wendy van Zyl: https://www.pexels.com/de-de/foto/rote-kirschen-auf-edelstahlschale-1178610/

Ein historischer Moment für die spanische Landwirtschaft: Die Allgemeine Zollverwaltung Chinas (AGA) hat offiziell die Liste der spanischen Betriebe veröffentlicht, die zur Ausfuhr von Kirschen in das riesige asiatische Land berechtigt sind. Mit dieser finalen Genehmigung ist der Weg für den sofortigen Beginn der Verkäufe frei und ein jahrelanger, komplexer Verhandlungsprozess findet seinen erfolgreichen Abschluss.

Ein Meilenstein nach jahrelangen Verhandlungen

Der Durchbruch markiert das Ende eines langwierigen diplomatischen und technischen Prozesses. Bereits im Jahr 2024 reisten chinesische Regierungstechniker durch spanische Kirschanbaugebiete, um sich von der Qualität und den Anbaumethoden zu überzeugen. Ein entscheidender Schritt folgte am 11. April dieses Jahres, als der spanische Minister für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung, Luis Planas, und der Minister der Allgemeinen Zollverwaltung Chinas, Sun Meijun, in Peking das offizielle Protokoll für den Export unterzeichneten. Diese Unterzeichnung fand im Rahmen der hochrangigen Reise des spanischen Regierungspräsidenten Pedro Sánchez nach China statt und unterstreicht die strategische Bedeutung des Abkommens.

Strenge Kontrollen als Garant für höchste Qualität

Das Abkommen sah eine verpflichtende Prüfung durch die chinesischen Zollbehörden vor dem Start der Exporte vor. Um die Einhaltung des strengen Pflanzenschutzprotokolls zu gewährleisten, führte die AGA am 9., 12. und 13. Juni ein umfassendes Video-Audit durch. Dabei wurden ausgewählte Parzellen und Lagerhäuser, die für die Exportkampagne registriert sind, virtuell inspiziert. Nach erfolgreicher Prüfung veröffentlichte die AGA am vergangenen Donnerstag, dem 14. August, das finale Register der zugelassenen Betriebe und gab damit den Export offiziell frei. Registrierte Marktteilnehmer, die noch über Kirschen der aktuellen Saison verfügen, können nun beim Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung die notwendigen Pflanzengesundheitszeugnisse für den Export beantragen.

Spaniens Agrarsektor auf dem Vormarsch in Asien

Das unterzeichnete Protokoll, das für drei Jahre gültig ist, legt fest, dass die gesamte Kette – von der Verarbeitung und Verpackung über die Lagerung bis hin zum Transport – unter der strengen Aufsicht des spanischen Landwirtschaftsministeriums erfolgen muss. Dieses stellt sicher, dass ausschließlich Kirschen von registrierten Obstplantagen in die Verpackungslager gelangen.

Mit dieser Genehmigung erweitert Spanien sein Portfolio bilateraler Agrarexportabkommen mit China erheblich. Es reiht sich ein in erfolgreiche Vereinbarungen für Zitrusfrüchte, Pfirsiche, Pflaumen, Tafeltrauben, Kakis und Mandeln. Darüber hinaus ist auch der Verkauf von Futterhafer, Olivenpaste und getrockneter Luzerne zur Tierfütterung bereits genehmigt. Seit Juni 2018 haben beide Nationen beeindruckende 11 Protokolle zur Marktöffnung für spanische Agrar- und Lebensmittelprodukte unterzeichnet. Aktuell laufen Verhandlungen für den Export von getrockneten Feigen und Pistazien.

Der chinesische Markt ist aufgrund seines enormen Potenzials von strategischer Bedeutung für den spanischen Agrar- und Lebensmittelsektor. Allein im Jahr 2024 exportierte Spanien Waren im Wert von 1.864 Millionen Euro in das asiatische Land und erzielte dabei einen positiven Handelsbilanzsaldo von 253 Millionen Euro. China ist damit wertmäßig der neuntgrößte Markt für Spanien und der drittgrößte außerhalb der EU, direkt nach dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten.


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