Spanische Banken auf Rekordkurs: Rentabilität steigt auf 14,4% trotz Zinswende

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Bank von Spanien

Trotz eines herausfordernden globalen Umfelds, geprägt von den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank seit Juni 2024 und anhaltenden geopolitischen Spannungen, hat der spanische Bankensektor eine bemerkenswerte Stärke bewiesen. Die Rentabilität der heimischen Banken erreichte im ersten Quartal 2025 einen beeindruckenden Wert von 14,43 %, wie die Bank von Spanien kürzlich bekannt gab. Dieser Wert nähert sich dem Rekordhoch aus dem Jahr 2015 und demonstriert die Widerstandsfähigkeit und Effizienz des Sektors.

Ein bemerkenswerter Anstieg der Profitabilität

Die am Dienstag veröffentlichten Daten der spanischen Zentralbank zeichnen ein klares Bild: Die annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) verzeichnete einen signifikanten Sprung. Sie stieg von 12,28 % im ersten Quartal 2024 und 13,72 % im Schlussquartal 2024 auf die aktuellen 14,43 %. Ein höherer Wert wurde in der jüngeren Geschichte nur im Jahr 2021 mit 14,88 % verzeichnet, was jedoch auf den Sondereffekt der Integration von Bankia in die CaixaBank zurückzuführen war.

Fundamentale Stärke: Kapitalquoten und Stabilität

Die Aufsichtsbehörde unterstreicht in ihrem Bericht, dass sich die Kapitalquoten über alle Banken hinweg im ersten Jahresviertel verbessert haben, was als solides Fundament für die Stabilität des Sektors gilt.

  • Die harte Kernkapitalquote (CET1), ein entscheidender Indikator für die finanzielle Widerstandsfähigkeit einer Bank, lag bei soliden 13,66 %.
  • Die Tier-1-Quote erreichte 15,15 %.
  • Die Gesamtkapitalquote verbesserte sich auf 17,73 %.

Gleichzeitig blieb die aggregierte Leverage Ratio, die das Kernkapital ins Verhältnis zur Bilanzsumme setzt, mit 5,72 % äußerst stabil und zeigt eine robuste Kapitalausstattung.

Liquidität und Kreditrisiken voll im Griff

Obwohl die Liquiditätsdeckungsquote (Liquidity Coverage Ratio, LCR) leicht auf 171,33 % sank, liegt sie weiterhin weit über der regulatorischen Mindestanforderung von 100 %. Dies bestätigt, dass die Institute jederzeit über ausreichend liquide Mittel verfügen, um kurzfristigen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Ein besonders positives Signal sendet die Entwicklung der notleidenden Kredite. Die NPL-Quote (Non-Performing Loans) sank weiter auf 2,86 %. Dies ist der niedrigste Stand seit Langem und ein deutlicher Indikator für die verbesserte Qualität der Kreditportfolios. Auch die Quote der unter besonderer Beobachtung stehenden Kredite ging auf 6,05 % zurück. Zwar stiegen die Risikokosten minimal auf 0,91 %, liegen aber immer noch deutlich unter dem Vorjahreswert von 1,05 %.

Schließlich zeigt das Verhältnis von Krediten zu Einlagen mit 95,53 % eine ausgewogene Bilanzstruktur, die im Vergleich zum Vorquartal sogar eine leicht gestiegene Kreditvergabe andeutet, was positive Impulse für die Wirtschaft signalisiert.


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