Sánchez vor Ort in Ourense: Mehr UME-Truppen und ein Appell zum Staatspakt gegen die Flammen

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Sánchez vor Ort in Ourense: Mehr UME-Truppen und ein Appell zum Staatspakt gegen die Flammen
Foto: RTVE

Angesichts der verheerenden Waldbrände, die Galicien heimsuchen, hat sich Ministerpräsident Pedro Sánchez heute direkt vor Ort in Ourense, der am stärksten betroffenen Provinz, ein Bild der Lage gemacht. Nach einem Besuch des operativen Koordinierungszentrums trat er vor die Presse und unterstrich die Dringlichkeit der Lage sowie die Entschlossenheit der Regierung, mit allen Mitteln gegen die Katastrophe vorzugehen.

Massive Aufstockung der Einsatzkräfte und europäische Solidarität

Im Zentrum seiner Ankündigungen stand die massive Verstärkung der Einsatzkräfte. “Wir werden alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, um die Brände, die die Provinz Ourense verwüsten, so schnell wie möglich einzudämmen und zu löschen”, versprach Sánchez. Konkret gab er bekannt, dass die Militärische Nothilfeeinheit (UME) die Entsendung von bis zu 500 weiteren Soldaten in das Gebiet genehmigt hat, um die Löscharbeiten zu unterstützen.

Sánchez betonte die außergewöhnliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen: “Ich möchte die Solidarität aller staatlichen Verwaltungen und des europäischen Katastrophenschutzverfahrens rechtfertigen und anerkennen.” Er fügte hinzu, dass es sich hierbei wahrscheinlich um den “größten Einsatz des europäischen Katastrophenschutzverfahrens” handle. Die Devise sei klar: “Wir müssen praktisch sein, alle Truppen einsetzen, die die staatliche Verwaltung hat, das ist es, was wir tun.”

Warnung an die Bevölkerung und der Klimawandel als Ursache

Der Regierungschef malte ein ernstes Bild der kommenden Tage. “Es liegen komplexe Tage vor uns, das Wetter begleitet uns nicht”, mahnte er und richtete einen eindringlichen Appell an die Bürger: “Ich fordere die Bürger auf, sehr aufmerksam zu sein, was die Fachleute, die Techniker, uns sagen. Was wir tun müssen, ist, Leben zu schützen, Leben zu retten.” Jede Vorsichtsmaßnahme sei in den bevorstehenden kritischen Stunden unerlässlich.

Gleichzeitig benannte Sánchez die übergeordnete Ursache der sich häufenden Katastrophen. “Die Auswirkungen des Klimanotstands werden immer größer und beschleunigen sich”, erklärte er und betonte die Notwendigkeit, koordiniert und kooperativ zu handeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Keine Straflosigkeit für Brandstifter

Neben den klimatischen Bedingungen sprach der Ministerpräsident auch die kriminelle Komponente der Brände an. Mit scharfen Worten kündigte er ein konsequentes Vorgehen gegen die Täter an: “Es darf keine Straflosigkeit geben. Diejenigen, die für die Verursachung dieser Brände verantwortlich sind, müssen vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden.”

Ein Zwischenfall verdeutlicht die extremen Bedingungen

Ein unerwarteter Zwischenfall unterbrach die Rede des Präsidenten kurzzeitig. Eine Journalistin im Presseraum erlitt offenbar einen Hitzschlag. Sánchez reagierte sofort besorgt (“Hitzschlag… die Hitze, wir warten eine Sekunde…”), wartete, bis die Frau versorgt wurde, und beendete seine Ausführungen mit den Worten: “Wir hoffen, dass sich Ihr Kollege so schnell wie möglich erholt.” Der Vorfall diente als dramatische Erinnerung an die extremen Hitzebedingungen, unter denen nicht nur die Einsatzkräfte, sondern die gesamte Region leiden.


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