Die Provinz León erlebt an diesem Sonntag eine dramatische Zuspitzung der Waldbrandsituation. Elf aktive Brände wüten unkontrolliert und verwüsten die Landschaft im Nordwesten der Iberischen Halbinsel. Die Lage ist so kritisch, dass bereits sieben dieser Brände auf die Gefahrenstufe 2 hochgestuft wurden, was die Feuerwehr an die absolute Grenze ihrer Belastbarkeit bringt. Die Einsatzkräfte stehen einer Feuerwalze gegenüber, deren Gefräßigkeit kaum einzudämmen ist.
En estos momentos el #IFLlamasDeCabrera se ha saltado la pista de los molinos eólicos. La @briftabuyo en RD ha intentado contener el incendio con todos los medios que disponían pero no ha sido posible. Reevaluan situación para realizar una nueva estrategia de ataque al incendio. pic.twitter.com/76vvlqnzsV
— ATBRIF (@AT_Brif) August 16, 2025
Ein Blick in die Hölle: Der aussichtslose Kampf der Einsatzkräfte
Für die Frauen und Männer der Waldbrandverstärkungsbrigaden (BRIF) ist jeder Einsatz ein Gang ins Ungewisse. Besonders in der Region um Llamas de Cabrera, wo das Feuer weiterhin auf Stufe 2 wütet, malen sich schreckliche Szenen ab. In den frühen Morgenstunden dieses Sonntags mussten die Brigaden eingestehen, dass ihre Bemühungen, das Feuer „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln einzudämmen, nicht möglich waren“.
Die in sozialen Netzwerken geteilten Bilder sprechen eine deutliche Sprache und zeigen die Hölle, der sich die Feuerwehrleute Nacht für Nacht stellen. Sobald die Temperaturen leicht sinken, wagen sie sich vor, um die Flammen zurückzudrängen – bisher ohne nennenswerten Erfolg. Sie sind umgeben von einer dichten Wolke aus glühendem Rauch, Asche und Flammen, die meterhoch über die Bäume hinausschlagen und den Himmel in ein apokalyptisches Rot tauchen. Ein Gefühl der Ohnmacht macht sich breit, während sie zusehen müssen, wie das Feuer unaufhaltsam voranschreitet.
Hotspot Llamas de Cabrera: Strategiewechsel unter Extrembedingungen
Angesichts der unkontrollierbaren Ausbreitung des Feuers in Llamas de Cabrera haben die Einsatzleiter der Brigade eine Neubewertung der Lage beschlossen. Ziel ist es, „eine neue Strategie zur Bekämpfung des Feuers zu entwickeln“, das weiterhin unaufhaltsam Hektar um Hektar wertvoller Natur vernichtet.
Die Bedingungen sind extrem: Temperaturen um die 40 Grad Celsius und starke, unberechenbare Winde haben die Löscharbeiten in den letzten Tagen massiv erschwert. Die Verantwortlichen der Junta de Castilla y León betonten, dass die Gleichzeitigkeit so vieler großer Brände die Brigaden vor enorme logistische und physische Herausforderungen stellt. Es handelt sich um Feuer, die, so eine offizielle Erklärung, „außerhalb der Löschkapazität jeder Operation“ liegen und ein unvorhersehbares, „anomales“ Verhalten zeigen. Unter diesen Umständen gilt eine klare Priorität: Der Schutz von Menschenleben und Ortschaften hat absoluten Vorrang vor dem Schutz der Berglandschaft.
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