
Angesichts einer unerbittlichen Hitzewelle hat die spanische Wetterbehörde Aemet für die Costa Blanca die Alarmstufe Rot ausgerufen. Als direkte Reaktion darauf hat die Regionalregierung drastische Maßnahmen ergriffen: Mehrere Naturparks werden für die Öffentlichkeit geschlossen und weitreichende Einschränkungen für Aktivitäten im Freien in der gesamten Region verhängt. Diese Notfallverordnung, die seit Samstag, dem 16. August, in Kraft ist, soll die Bevölkerung schützen und die verheerende Gefahr von Waldbränden eindämmen.
Drastische Maßnahmen zur Eindämmung der Gefahr: Was jetzt verboten ist
Die von der valencianischen Agentur für Sicherheit und Notfallmaßnahmen in Zusammenarbeit mit dem regionalen Umweltministerium herausgegebene Anweisung basiert auf dem Sonderplan zur Abwehr von Waldbrandrisiken (PEIF). Die Maßnahmen gelten vorerst bis Montag, den 18. August, und umfassen eine Reihe strikter Verbote, die das öffentliche Leben in der Nähe von Waldgebieten erheblich einschränken. In den vergangenen Wochen wüteten bereits mehrere Brände in Castellón sowie im Landesinneren von Valencia und Alicante, die Evakuierungen notwendig machten und wertvolle Waldflächen vernichteten. Die nun ausgerufene Vor-Notstandsstufe 3 soll eine Wiederholung solcher Katastrophen verhindern.
Die folgenden Verbote gelten flächendeckend in der gesamten Region:
- Generelles Verbot des Wanderns und des Betretens von Waldwegen und -pfaden.
- Aussetzung sämtlicher Bau- und Instandhaltungsarbeiten in Waldgebieten oder in deren unmittelbarer Nähe (bis 500 Meter).
- Stopp für jegliche Nutzung von Feuer im Freizeitbereich, einschließlich Grillen und pyrotechnischer Feierlichkeiten.
- Ein vollständiges und ausnahmsloses Verbot, jegliche Art von Feuer in oder in der Nähe von Waldflächen zu entzünden.
- Die Absage aller genehmigten Sportveranstaltungen, die in Waldgebieten stattfinden sollten.
Diese Naturparks sind für Besucher komplett gesperrt
Über die allgemeinen Verbote hinaus hat die Regierung den Zugang zu 16 Naturparks vollständig untersagt. Das Betreten dieser Schutzgebiete – sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder einem anderen Fahrzeug – ist strengstens verboten. Ausnahmen gelten ausschließlich für autorisiertes Personal der Verwaltung, Sicherheitskräfte oder notwendige Dienstleister.
Folgende Parks sind von der Sperrung betroffen:
- Serra d’Irta
- Penyagolosa
- Desert de les Palmes
- Tinença de Benifassa
- Serra d’Espada
- Serra Calderona
- Chera-Sot de Chera
- Puebla de San Miguel
- Turia
- Hoces del Cabriel
- Serra de Mariola
- Font Roja
- El Montgo
- Serra Gelada
- Prat de Cabanes-Torreblanca
- Marjal Pego-Oliva
- Zusätzlich ist das Waldgebiet des Naturparks Albufera gesperrt.
Auch Erholungsgebiete, Campingplätze und Herbergen, die von der Generalitat betrieben werden, müssen ihre Aktivitäten auf das unmittelbare Gelände beschränken.
Hintergrund: Hitzewelle und Dürre als Brandbeschleuniger
Die Comunitat Valenciana erlebt eine der intensivsten Hitzewellen dieses Sommers. Meteorologen von Aemet prognostizieren Temperaturen, die im Landesinneren und an der Küste verbreitet die 40-Grad-Marke überschreiten werden. Diese extremen Bedingungen, gepaart mit anhaltender Dürre und starken Winden, schaffen ein hochentzündliches Gemisch, das das Risiko unkontrollierbarer Waldbrände auf ein kritisches Niveau hebt. Die verhängten Maßnahmen sind daher eine unausweichliche präventive Notwendigkeit, um Mensch und Natur zu schützen.
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