Waldbrände in Spanien: Der ultimative Leitfaden für richtiges Verhalten und Prävention

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Foto von Frank Cone: https://www.pexels.com/de-de/foto/wildes-feuer-auf-bergen-2323799/

Die jüngste Welle verheerender Waldbrände in Spanien hat eine Schneise der Zerstörung hinterlassen: drei Menschenleben, zahlreiche Schwerverletzte und zehntausende Hektar verbrannter Erde. Die Schäden sind bis heute kaum zu beziffern und haben die Debatte über die öffentlichen Ausgaben für die Brandverhütung neu entfacht. Während die Regierung das Budget für 2025 laut dem Ministerium für den ökologischen Wandel auf 109,3 Millionen Euro – eine Steigerung von 29 % im Vergleich zum Vorjahr – erhöht hat, bleibt die Frage: Wie verhält man sich korrekt, wenn die Flammen wüten? Hier finden Sie die entscheidenden Empfehlungen der Behörden, um sich und Ihr Eigentum zu schützen.

Sofortmaßnahmen: Richtig reagieren, wenn jede Sekunde zählt

Das oberste Gebot bei der Sichtung eines Waldbrandes ist der sofortige Notruf unter der Nummer 112. Geben Sie eine möglichst genaue Standortbeschreibung durch. Handelt es sich um ein sehr kleines, gerade erst beginnendes Feuer, können Sie einen Löschversuch unternehmen, doch Ihre eigene Sicherheit hat dabei immer absoluten Vorrang. Sobald das Feuer anwächst, gilt: Entfernen Sie sich umgehend. Schützen Sie Ihre Atemwege vor dem Rauch, indem Sie durch die Nase atmen und Mund sowie Nase idealerweise mit einem feuchten Tuch bedecken.

Die Flucht vor dem Feuer: Wie entkommt man den Flammen sicher?

Wenn eine Flucht unumgänglich ist, bewegen Sie sich grundsätzlich hangabwärts. Suchen Sie niemals Zuflucht in tiefen Tälern oder Senken, da sich Hitze und Rauch dort sammeln. Das Durchqueren von Flammen sollte unbedingt vermieden werden. Sollte es jedoch absolut keinen anderen Ausweg geben, wählen Sie die Stelle mit der schwächsten und niedrigsten Flammenfront.

Falls die Flammen Sie dennoch erreichen, ist schnelles und überlegtes Handeln überlebenswichtig. Begeben Sie sich auf eine bereits verbrannte Fläche und positionieren Sie sich dabei immer mit dem Rücken zum Wind. Sollte Ihre Kleidung Feuer fangen, rennen Sie nicht, sondern werfen Sie sich zu Boden und wälzen Sie sich. Wenn eine Decke zur Hand ist, wickeln Sie sich fest darin ein, um die Flammen zu ersticken.

Wenn der Brand Ihr Haus bedroht: Schutzmaßnahmen für Ihr Zuhause

Nähert sich ein Waldbrand Ihrem Haus, können Sie wichtige Vorkehrungen treffen. Befeuchten Sie das Dach und die unmittelbare Umgebung des Hauses mit Wasserschläuchen. Achten Sie dabei penibel darauf, kein Wasser auf elektrische Leitungen zu richten. Schließen Sie alle Türen, Fenster, Rollläden und sonstige Öffnungen, um Zugluft zu verhindern und ein Eindringen der Flammen ins Innere zu erschweren. Dichten Sie Ritzen und Spalten zusätzlich mit nassen Tüchern ab. Trennen Sie zudem alle Versorgungsleitungen wie Gas und Strom.

Die entscheidende Frage: Bleiben oder gehen? Die Antwort der Behörden ist eindeutig. Erhalten Sie einen offiziellen Evakuierungsbefehl, ist diesem unverzüglich Folge zu leisten. Liegt keine solche Anordnung vor, bietet ein gut vorbereitetes Haus den besten Schutz. Verlassen Sie es nicht auf eigene Faust.

Prävention: Der beste Schutz vor der Katastrophe

Vorbeugung ist der Schlüssel im Kampf gegen Waldbrände. Für Besitzer von Landhäusern gelten klare Regeln: Verbrennen Sie niemals Laub oder Grünschnitt an heißen oder windigen Tagen und niemals ohne behördliche Genehmigung. Erstellen Sie einen Notfallplan für Ihre Familie und machen Sie sich mit allen möglichen Fluchtwegen vertraut. Halten Sie Zufahrtswege frei von Unkraut und hohem Gras und entfernen Sie brennbare Materialien von Dächern und aus der direkten Umgebung des Hauses.

Auch bei Ausflügen in die Natur ist höchste Vorsicht geboten. Entzünden Sie unter keinen Umständen offenes Feuer. Werfen Sie niemals brennende Zigaretten oder Streichhölzer weg, schon gar nicht aus dem Autofenster. Lassen Sie zudem keine Glasflaschen oder anderen Müll im Wald zurück, da diese wie ein Brennglas wirken können. Wer landwirtschaftliche Flächen abbrennt, muss dies stets überwachen und darf die Stelle erst verlassen, wenn das Feuer vollständig gelöscht und die Glut erkaltet ist. Seien Sie außerdem vorsichtig im Umgang mit Maschinen, die Funken erzeugen könnten.


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