Molezuelas: Spaniens größte Feuerkatastrophe seit Beginn der Aufzeichnungen

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Molezuelas: Spaniens größte Feuerkatastrophe seit Beginn der Aufzeichnungen

Ein verheerender Waldbrand, ausgebrochen in Molezuelas de la Carballeda (Zamora), entwickelt sich zur möglicherweise schlimmsten Brandkatastrophe in der Geschichte Spaniens. Forstexperten wie Professor Celso Coco befürchten, dass dieses Inferno, das bereits auf die Provinz León übergegriffen hat, “das größte jemals in Spanien registrierte Feuer” sein könnte. Aktuelle Daten des europäischen Waldbrandinformationssystems Copernicus beziffern die betroffene Fläche auf erschütternde 38.000 Hektar. Die Tragödie wird überschattet vom Tod zweier heldenhafter Freiwilliger, Abel Ramos und Jaime Aparicio, die im Kampf gegen die Flammen ihr Leben ließen.

Ein Inferno historischen Ausmaßes

Das als Molezuelas/Castrocalbón bezeichnete Feuer hat eine Schneise der Verwüstung geschlagen. Es dämmert zwar ohne offene Flammen, ist aber weiterhin nicht unter Kontrolle. In der Provinz León mussten 7.859 Menschen aus 34 Ortschaften ihre Häuser verlassen. Mit seiner schieren Größe würde dieser Brand den bisherigen traurigen Rekordhalter des letzten Jahrzehnts, das Feuer von Tábara im Sommer 2022, das fast 35.000 Hektar in der Region Losacio vernichtete, in den Schatten stellen. Jener Sommer 2022 war mit über 306.000 verbrannten Hektar landesweit das verheerendste Brandjahr seit Beginn der Aufzeichnungen.

Experten mahnen jedoch zur Vorsicht bei den endgültigen Zahlen. Alfredo Rodríguez vom Kollegium der Forstingenieure in Kastilien und León und auch Celso Coco weisen darauf hin, dass von der Gesamtfläche noch landwirtschaftliche Nutzflächen abgezogen werden müssen, was die offizielle Waldbrandstatistik verringern könnte. Unabhängig von der endgültigen Zahl ist es bereits jetzt das größte Feuer dieses Sommers.

Zwei Helden verlieren ihr Leben im Kampf gegen die Flammen

Der Brand, der am Sonntag, dem 10. August, in Molezuelas begann, eskalierte am Montag durch unberechenbare Winde und trockene Gewitter. In Nogarejas (León) ereignete sich die größte Tragödie: Der 35-jährige Freiwillige Abel Ramos verlor am Dienstag sein Leben, als er mit einer Motorsense versuchte, die Flammen aufzuhalten. Sein Begleiter, der 37-jährige Jaime Aparicio, erlag am Donnerstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Ihr selbstloser Einsatz steht symbolisch für den Mut unzähliger Freiwilliger, die in diesen Tagen in Kastilien und León, Galicien und Extremadura um Leben und Existenzen kämpfen.

Aktuelle Lage und Ursachenforschung: War es Brandstiftung?

Der technische Leiter der Löscharbeiten, Manuel Moreno, berichtete von einer “ruhigen” Nacht dank günstigerer Wetterbedingungen mit höherer Luftfeuchtigkeit. “Es gibt keine Flamme am Rande”, erklärte er, warnte jedoch vor den Herausforderungen des heutigen Donnerstags. Erwartet werden Windböen von bis zu 40 km/h und Richtungswechsel, die die Situation erneut verschärfen könnten. “Wir bleiben vorsichtig, aber relativ optimistisch”, so Moreno.

Währenddessen arbeiten rund dreißig Luft- und Landeinheiten unermüdlich weiter. Die Behörden hegen einen schrecklichen Verdacht. Der Präsident der Junta de Castilla y León, Alfonso Fernández Mañueco, erklärte, man gehe von Brandstiftung aus. Die Ermittlungen zur Ursache dieser nationalen Katastrophe laufen auf Hochtouren.


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