Spanisches Krankenhaus Virgen Macarena in Sevilla vollbringt medizinisches Wunder: Klitoris-Rekonstruktion bei 23-jähriger Somalierin

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Spanisches Krankenhaus Virgen Macarena in Sevilla vollbringt medizinisches Wunder: Klitoris-Rekonstruktion bei 23-jähriger Somalierin
Nepiemol, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Erfolgreiche Klitoris-Rekonstruktion in Sevilla: Hoffnung für Opfer weiblicher Genitalverstümmelung

Ein bahnbrechender chirurgischer Eingriff im Universitätskrankenhaus Virgen Macarena in Sevilla schenkt einer 23-jährigen Somalierin neue Lebensqualität. Erstmals in dieser Klinik wurde bei einer Patientin, die in ihrem Heimatland eine weibliche Genitalverstümmelung erlitten hatte, eine Klitoris-Rekonstruktion und die Wiederherstellung anderer betroffener Organe erfolgreich durchgeführt.

Weibliche Genitalverstümmelung (FGM): Eine globale Tragödie mit verheerenden Folgen

Weibliche Genitalverstümmelung, oft als FGM (Female Genital Mutilation) bezeichnet, ist ein Sammelbegriff für Praktiken, bei denen die äußeren weiblichen Genitalien teilweise oder vollständig aus nicht-therapeutischen, oft kulturellen Gründen entfernt oder verletzt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterscheidet vier Haupttypen. Die behandelte Patientin litt unter einer Verstümmelung des Typs III, bei der die Vaginalöffnung verengt wird, indem die Schamlippen durchtrennt und neu positioniert werden, um eine Versiegelung zu schaffen. Dabei können auch Teile der Klitoris entfernt werden. Es bleiben lediglich kleine Öffnungen für den Abfluss von Urin und Menstruationsblut.

Diese grausamen Eingriffe werden meist im Kindesalter bis zum 15. Lebensjahr vorgenommen und haben oft lebenslange, schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Die Patientin stammt aus Somalia, einem Land, in dem schätzungsweise 98 Prozent der Frauen von dieser Praxis betroffen sind. Weltweit leiden rund 230 Millionen Frauen und Mädchen, insbesondere in westafrikanischen Ländern, unter den Folgen dieser Verstümmelungen.

Ein chirurgischer Erfolg, der Hoffnung gibt

Die Operation in Sevilla stellte eine besondere Herausforderung dar, da die Patientin komplexe Verletzungen aufwies. Dennoch gelang es den Chirurgen, die Rekonstruktion des Genital- und Harntrakts in einem einzigen Eingriff durchzuführen. Der Eingriff selbst ist in den meisten Fällen relativ unkompliziert und erfordert einen Krankenhausaufenthalt von maximal 24 Stunden. Die Patientin wurde bereits aus dem Krankenhaus entlassen und erholt sich gut.

Das Gesundheits- und Verbraucherschutzministerium betont, dass Frauen, die eine solche Behandlung benötigen, sich über ihren Hausarzt an die entsprechenden Fachabteilungen wenden können. Um sicherzustellen, dass die Information auch die betroffenen Gemeinschaften erreicht, wurden Verbände und Nichtregierungsorganisationen, die sich um Migrantinnen kümmern, vom Krankenhaus über diese neue medizinische Möglichkeit informiert.


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