Die anhaltend hohen Temperaturen auf der Iberischen Halbinsel verschärfen die Waldbrandlage in Spanien dramatisch. Während in Galicien fünf Brände Hunderte von Hektar vernichten, wächst die Sorge um einen neuen Brandherd in Granada. Einsatzkräfte kämpfen unermüdlich an mehreren Fronten gegen die Feuermassen.
Kritische Lage in Galicien: Mehrere Brände außer Kontrolle
In der galicischen Gemeinschaft bleibt die Situation angespannt. Besonders die Brände in Vilardevós (Orense), wo bereits über 570 Hektar Land den Flammen zum Opfer fielen, und drei weitere Feuer in Ponteceso (A Coruña) halten die Rettungskräfte in Atem. In Vilardevós wurde die Notfallstufe 2 ausgerufen, da die Flammen sich bedrohlich den Ortschaften nähern. Um die Lage unter Kontrolle zu bringen, wurde die Militärische Nothilfeeinheit (UME) in das Gebiet verlegt. Unterstützt werden sie von einem massiven Aufgebot aus Technikern, Agenten, Brigaden, Pumpen, Hubschraubern und Löschflugzeugen. Der Bürgermeister äußerte sich dennoch zuversichtlich, dass eine Stabilisierung bald erreicht werde.
Incendios forestales en Galicia.
— 43 Grupo de FF.AA. (@43grupo_ea) August 3, 2025
Continuamos trabajando en la extinción de los incendios forestales de Ponteceso (vídeo) y Vilardevós, en los que ya actuamos durante el día de ayer, realizando más de 100 descargas.#IFCoutoPonteceso #IFTerrosoVilardevós pic.twitter.com/ZdtXZJktMN
In Ponteceso (A Coruña) wüten gleich drei separate Brände, die zusammen bereits mehr als 350 Hektar vernichtet haben. Eines der Feuer, das in der Gemeinde A Graña ausbrach, hat 50 Hektar erfasst. Ein weiteres in Brantuas weitete sich auf 100 Hektar aus, und der größte Brand in Cospindo hat bereits über 200 Hektar Wald zerstört.
Eine gute Nachricht kommt hingegen aus A Cañiza (Pontevedra). Der dort am Mittwoch ausgebrochene Waldbrand konnte nach tagelangen Löscharbeiten nun als kontrolliert gemeldet werden. Obwohl keine Wohnhäuser beschädigt wurden, sind mehrere landwirtschaftliche Gebäude niedergebrannt. Auch in Porto do Son (A Coruña) konnte ein Feuer nach der Zerstörung von knapp 30 Hektar gelöscht werden.
Alarm in Andalusien und Extremadura: Neue Feuer und hohe Gefahr
Die Sorge weitet sich auch auf den Süden Spaniens aus. In Cádiar (Granada) kämpfen zahlreiche Boden- und Lufteinheiten gegen einen am Sonntag ausgebrochenen Waldbrand in der Nähe des Weilers Yátor in der Alpujarra-Region. Schwere und halbschwere Hubschrauber sowie Löschflugzeuge sind im Einsatz, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
In Extremadura wurde am Sonntagmorgen für einen Brand in Benquerencia de la Serena (Badajoz) kurzzeitig die Gefahrenstufe 1 ausgerufen, da die Flammen eine Straße bedrohten. Der Alarm konnte jedoch nach wenigen Stunden wieder aufgehoben werden. Die Bilanz der letzten Woche in Extremadura ist dennoch erschreckend: Bei 31 Waldbränden wurden insgesamt rund 2.779 Hektar Fläche verwüstet.
Entspannung und Prävention in anderen Regionen
Positive Nachrichten gibt es aus Valencia. Das am Samstag in der Vegetation rund um den Fluss Turia in Riba-roja ausgebrochene Feuer konnte erfolgreich gelöscht werden.
Gleichzeitig herrscht in Katalonien höchste Alarmbereitschaft. Die Regierung hat für die Region Alt Empordà (Girona) eine “hohe Gefahr” für Waldbrände ausgerufen. Als Präventivmaßnahme wurde der Zugang zu den Naturparks Cap de Creus und Sierra de l’Albera eingeschränkt und die Alarmphase des Infocat-Plans aktiviert. In 19 Gemeinden der Region sind die Einsatzkräfte in erhöhter Bereitschaft, um auf jeden neuen Ausbruch sofort reagieren zu können.
Die Behörden appellieren an die Bevölkerung, jeden Verdacht auf einen Waldbrand umgehend über die kostenlose Notrufnummer 085 zu melden.
Abonniere unseren Newsletter