Für viele Urlauber beginnt der perfekte Sommertag in Spanien mit einem morgendlichen Gang zum Strand, um den besten Platz zu sichern. Ein Sonnenschirm im Sand, ein freier Blick auf das glitzernde Mittelmeer – doch diese liebgewonnene Routine kann sich schnell in einen teuren Albtraum verwandeln. Eine oft übersehene Regel an Spaniens Küsten könnte Ihr Urlaubsbudget empfindlich schmälern.
Der Wettlauf um den besten Platz: Ein teures Missverständnis
Jedes Jahr im August, wenn die spanischen Küstenorte aus allen Nähten platzen, entbrennt ein regelrechter Wettkampf um die begehrtesten Plätze im Sand. Es ist ein bekanntes Bild: Frühaufsteher schleichen noch vor Sonnenaufgang zum Strand, um ihr Territorium mit Handtüchern, Stühlen und Kühlboxen zu markieren, bevor sie sich wieder dem Frühstück oder dem Bett widmen. Was die einen als clevere Planung ansehen, ist für andere purer Egoismus. Doch die wenigsten wissen: Diese Praxis kann mit einem Bußgeld von bis zu 750 Euro geahndet werden.
In beliebten Urlaubszielen wie Benidorm, Elche, Fuengirola oder Torrox haben die Gemeinden strenge Vorschriften erlassen, um diesem sogenannten “Beach Hogging” ein Ende zu setzen. Die Botschaft ist klar: Strände sind öffentlicher Raum und für alle da, nicht nur für die Ersten. Die Strafen für Verstöße sind dabei alles andere als ein Kavaliersdelikt.
Spaniens Küstengesetz: Klare Regeln gegen das “Besetzen” von Strandabschnitten
Das spanische Küstengesetz ist in diesem Punkt unmissverständlich: Niemand darf einen Teil der Küste für sich allein beanspruchen. Jeder Quadratmeter Sand gilt als öffentliches Eigentum, das allen gleichermaßen zur Verfügung stehen muss. Der alte Trick, seinen Platz durch das Zurücklassen von Ausrüstung für Stunden zu “retten”, ist damit offiziell verboten.
Zusätzlich haben viele Kommunen eigene, verschärfte Verordnungen erlassen. An einigen Stränden ist es beispielsweise untersagt, vor 8 Uhr morgens überhaupt einen Sonnenschirm oder Stuhl aufzustellen. Wer seine Sachen unbeaufsichtigt lässt, riskiert nicht nur, dass sie von den Strandpatrouillen entfernt werden, sondern auch eine empfindliche Geldstrafe, die das Urlaubsbudget sprengt. Die Behörden argumentieren, dass die Praxis unfair ist und dem Geist eines öffentlichen Strandes widerspricht, wenn die besten Plätze stundenlang von Handtüchern “besetzt”, aber nicht genutzt werden.
Weitere Strandregeln in Spanien: Was Sie wissen müssen
Das Reservieren von Plätzen ist nicht die einzige Regel, die Touristen kennen sollten. In den letzten Jahren wurden die Vorschriften an spanischen Stränden landesweit verschärft, um Sicherheit und ein faires Miteinander zu gewährleisten:
- Tiefe Löcher graben: Das Graben von tiefen Löchern, die beim Verlassen offengelassen werden, ist oft verboten, da sie eine Stolperfalle für andere Strandbesucher darstellen.
- Ballspiele: Fußball oder andere Ballspiele sind in belebten Zonen oder in der Nähe von Badegästen häufig nur in ausgewiesenen Bereichen erlaubt.
- Große Gruppen: Auch das Blockieren von Durchgängen durch große Personengruppen kann geahndet werden.
- Grillen und Zelten: Das Aufstellen von Grills oder Pavillons, insbesondere in Naturschutzgebieten oder auf geschützten Dünen, ist strengstens untersagt und kann ebenfalls hohe Strafen nach sich ziehen.
Wie Sie eine Geldstrafe am spanischen Strand vermeiden
Um auf der sicheren Seite zu sein, informieren Sie sich bei Ihrer Ankunft über die lokalen Strandregeln. Viele Gemeinden veröffentlichen diese auf Schildern an den Strandzugängen oder auf ihren offiziellen Webseiten. Sollten Sie unsicher sein, fragen Sie einen Rettungsschwimmer oder das Personal der Strandreinigung.
Denken Sie daran: Die Strände in Spanien sind ein gemeinschaftlicher Schatz. Genießen Sie Ihren Sommer, indem Sie die Regeln respektieren – so bleibt Ihr Platz im Sand ein Ort der Entspannung und nicht der Ursprung einer kostspieligen Überraschung.
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