Analyse der Wasserreserven in spanischen Talsperren: Aktueller Stand und Prognosen

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Analyse der Wasserreserven in spanischen Talsperren: Aktueller Stand und Prognosen

Die spanischen Wasserreserven sind in den letzten Wochen dramatisch zurückgegangen und erreichen nun kritische 67 % ihrer Gesamtkapazität. Mit einem Verlust von 767 Kubikhektometern (hm³) innerhalb nur einer Woche, was einem Rückgang von 1,4 % entspricht, schrillen die Alarmglocken im gesamten Land. Das Ministerium für den ökologischen Wandel und die demografische Herausforderung (MITECO) veröffentlichte diese besorgniserregenden Zahlen, die auf eine zunehmend angespannte Wassersituation hindeuten.

Der Segura-Fluss: Ein Sorgenkind mit nur 28,8 % Kapazität

Besonders prekär ist die Lage im Segura-Becken, das mit lediglich 28,8 % seiner Kapazität weiterhin das Schlusslicht unter den spanischen Flussgebieten bildet. Obwohl dieses Becken einen minimalen Anstieg des Durchflusses um 0,1 % verzeichnen konnte, ist die Gesamtsituation weiterhin kritisch und erfordert dringende Maßnahmen.

Regionale Unterschiede: Wer hat noch genug Wasser?

Während einige Regionen Spaniens mit reichlichen Wasserreserven gesegnet sind, leiden andere bereits unter erheblichen Engpässen:

  • Spitzenreiter im Norden: Die Binnenbecken des Baskenlandes führen die Liste mit beeindruckenden 85,7 % an. Dicht gefolgt vom östlichen Kantabrischen Meer (78,1 %), dem westlichen Kantabrischen Meer (73,9 %), Miño-Sil (80,3 %), Duero (77,3 %), Tejo (75,2 %), Tinto, Odiel und Piedras (81,7 %), Ebro (74,4 %) und den inneren Becken Kataloniens (77,5 %). Diese Regionen weisen derzeit Wasserstände von über 70 % auf.
  • Mittelfeld mit sinkenden Pegeln: Der Guadiana (63,8 %) und Galicien Costa (59,9 %) bewegen sich im Bereich unter 70 %. Júcar (56,9 %), das andalusische Mittelmeer (52,5 %) und das Guadalquivir-Becken (51,1 %) liegen ebenfalls darunter.
  • Alarmstufe Rot im Süden: Mit unter 50 % sind Guadalete-Barbate (48,4 %) und, wie bereits erwähnt, der Segura (28,8 %) die am stärksten betroffenen Gebiete.

Regenfälle: Hoffnungsschimmer oder Tropfen auf den heißen Stein?

Laut MITECO gab es reichliche Regenfälle am Mittelmeerhang, die den Atlantikhang jedoch weniger stark beeinflussten. Das Maximum wurde in San Sebastián – Donostia mit 43,3 Litern pro Quadratmeter (l/m²) gemessen. Aktuell liegen die Wasserstände des Atlantikhangs bei 67,5 % und die des Mittelmeerhangs bei 65,2 %. Ob diese Niederschläge ausreichen, um eine nachhaltige Erholung der Wasserreserven zu gewährleisten, bleibt abzuwarten. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die langfristige Wasserversorgung in Spanien weiterhin eine große Herausforderung darstellt.


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