Spanien im Schatten des Spektakels: Das “Iberische Trio” der Sonnenfinsternisse und die staatliche Mobilisierung

593
Spanien im Schatten des Spektakels: Das "Iberische Trio" der Sonnenfinsternisse und die staatliche Mobilisierung
freepik.com

Spanien rüstet sich für ein astronomisches Phänomen von historischem Ausmaß: das “Iberische Trio” der Sonnenfinsternisse. Zwischen 2026 und 2028 wird das Land zum weltweiten Mittelpunkt für Himmelsbeobachter und Wissenschaftsbegeisterte. Angesichts dieser einmaligen Gelegenheit hat die spanische Regierung proaktiv reagiert und eine umfassende Mobilisierung von 13 Ministerien angekündigt, um dieses außergewöhnliche Ereignis optimal zu gestalten und zu nutzen.

Die Weichenstellung: Interministerielle Kommission für das “Iberische Trio”

Der Ministerrat hat am Dienstag die Einsetzung einer interministeriellen Kommission beschlossen, die die staatlichen Maßnahmen angesichts der bevorstehenden drei Sonnenfinsternisse koordinieren soll. Dieses in Europa beispiellose Phänomen wird Spanien zweifellos in den Mittelpunkt des globalen Interesses für astronomische Beobachtungen rücken. Die Kommission, die auf Initiative der Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Universitäten, Diana Morant, gegründet wurde, wird eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der logistischen, sicherheitstechnischen und touristischen Herausforderungen spielen.

Ein Trio der Superlative: Die Finsternisse im Detail

Das sogenannte “Iberische Trio” der Finsternisse umfasst drei markante Ereignisse: eine totale Sonnenfinsternis am 12. August 2026, eine weitere totale Sonnenfinsternis am 2. August 2027 und eine ringförmige Finsternis am 26. Januar 2028. Jedes dieser Ereignisse wird von verschiedenen Teilen des spanischen Territoriums aus sichtbar sein und verspricht einzigartige Beobachtungsmöglichkeiten.

Besondere Aufmerksamkeit gilt der totalen Sonnenfinsternis von 2026. Sie wird von Teilen Galiciens, Kastiliens und Leóns, Kantabriens, des Baskenlandes, Aragoniens, Navarras und Kataloniens aus in ihrer vollen Pracht zu sehen sein – ein Anblick, den es in Spanien seit über einem Jahrhundert nicht mehr gegeben hat. “Wir stehen vor einer historischen Chance für Wissenschaft, Bildung und auch für den Tourismus“, betonte der Staatssekretär für Wissenschaft, Juan Cruz Cigudosa, der gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr und nachhaltige Mobilität den Vorsitz dieser interministeriellen Kommission innehaben wird.

Umfassende Aufgaben und Beteiligung der Kommission

Die Hauptaufgabe der neu gebildeten Kommission wird die Planung und Koordinierung von Maßnahmen zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit während dieser Finsternisse sein. Darüber hinaus wird sie sich der Förderung des Tourismus sowie der wissenschaftlichen und kulturellen Verbreitung widmen.

Die Zusammensetzung der Kommission ist breit gefächert und umfasst Vertreter folgender Ministerien: Verteidigung, Finanzen, Inneres, allgemeine und berufliche Bildung und Sport, Industrie und Tourismus, Territorialpolitik und demokratisches Gedächtnis, ökologischer Wandel und demografische Herausforderung, Kultur, Wirtschaft, Handel und Unternehmen, Gesundheit und soziale Rechte, Verbraucherfragen und die Agenda 2030. Auch renommierte wissenschaftliche Einrichtungen wie das Nationale Astronomische Observatorium, das Institut für Astrophysik der Kanarischen Inseln und das Institut für Astrophysik von Andalusien werden ihre Expertise einbringen.

Das “Iberische Trio”: Ein Blick in die Zukunft

Das erste Ereignis, die totale Sonnenfinsternis vom 12. August 2026, wird bei Sonnenuntergang vom Nordwesten der Halbinsel, insbesondere in Galicien und Asturien, sichtbar sein. Obwohl die geringe Höhe der Sonne die Beobachtung herausfordern könnte, markiert sie das erste Mal seit 1999, dass Europa eine totale Sonnenfinsternis erlebt.

Nur ein Jahr später, am 2. August 2027, wird sich das Phänomen im Süden des Landes wiederholen, mit einem Streifen der Totalität, der Provinzen wie Málaga, Granada und Almería durchqueren wird. Bei dieser Finsternis wird die höhere Position der Sonne am Horizont bessere Beobachtungsbedingungen versprechen.

Der Zyklus wird am 26. Januar 2028 mit einer ringförmigen Finsternis abgeschlossen, bei der der Mond die Sonne nicht vollständig bedeckt und den charakteristischen “Feuerring” bildet. Dieses Phänomen wird den Süden der Halbinsel durchqueren und kurz vor Sonnenuntergang auch nordöstliche Gebiete wie Katalonien und die Balearen erreichen. Trotz der möglichen Herausforderungen durch städtische und bergige Gebiete verspricht auch diese Finsternis ein atemberaubendes Naturschauspiel.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter