Katalonien Erobert den Weltraum: 6G-Satellit 6GStarLab Fördert Digitale Souveränität und Überwindet Digitale Kluft

389
Katalonien Erobert den Weltraum: 6G-Satellit 6GStarLab Fördert Digitale Souveränität und Überwindet Digitale Kluft
ID 329515216 | 6g © Myndziakvideo | Dreamstime.com

Katalonien setzt seinen ehrgeizigen Kurs in der Raumfahrt fort und bereitet sich darauf vor, seinen vierten Satelliten, den 6GStarLab, ins All zu schicken. Dieser bahnbrechende Schritt, der Anfang Oktober stattfinden soll, markiert einen entscheidenden Meilenstein für die Region und Europa im globalen Wettlauf um technologische Überlegenheit und digitale Souveränität.

Kataloniens Satelliten-Saga: Eine Geschichte des Fortschritts

Bereits im Jahr 2021 begann Kataloniens Reise ins All mit dem Start des Nanosatelliten „Enxaneta“, dessen Mission die Verbesserung der terrestrischen Kommunikation war. Zwei Jahre später folgte „Menut“, spezialisiert auf die Erdbeobachtung, und die „Minairó“ verstärkte die Kommunikationsmission von „Enxaneta“. Mit dem 6GStarLab geht Katalonien nun den nächsten logischen Schritt, indem es sich der Entwicklung der 6G-Technologie aus dem niedrigen Erdorbit widet.

6GStarLab: Die Zukunft der Konnektivität für Katalonien und Europa

Der etwa 10 bis 15 Kilogramm schwere 6GStarLab-Satellit wird ab Januar 2026 beginnen, die 6G-Technologie aktiv voranzutreiben und Experimente aus der Ferne durchzuführen. Diese wegweisende Technologie ist eine Weiterentwicklung von 5G und zielt darauf ab, Automatisierung zu fördern und High-Speed-Internet in die “entlegensten” und “isoliertesten” Gebiete Kataloniens zu bringen. Dies bedeutet, dass zukünftig auch bisher unversorgte Gebiete oder solche mit unzureichender Glasfaserinfrastruktur an das Netz angebunden werden können. Experten, die an diesem Projekt beteiligt sind, bezeichnen es als eine der ersten Missionen, die die Möglichkeit bieten, den Satelliteninhalt im Orbit neu zu konfigurieren – ein entscheidender Fortschritt für die flexible Anpassung an zukünftige Anforderungen.

Made in Catalonia: Technologische Exzellenz für den Weltraum

Das von der Organisation i2CAT geförderte und vom katalanischen Unternehmen Open Cosmos in Barcelona gebaute Projekt zeichnet sich durch seine 100 % katalanische Technologie aus. Der Start erfolgt von der renommierten Vandenberg Space Force Base in Kalifornien, USA, und unterstreicht die globale Reichweite dieser katalanischen Initiative.

Während eines Besuchs im Reinraum, in dem der Satellit gebaut wurde, betonte der Ministerpräsident Albert Dalmau die Notwendigkeit solcher Technologien für Europas Souveränität gegenüber den Vereinigten Staaten und China. Er bezeichnete den Start als einen “sehr wichtigen, praktisch historischen Meilenstein für die katalanische Raumfahrtindustrie” und stellte fest, dass Katalonien damit “an der Spitze der Europäischen Union als Ganzes” in Bezug auf diese Technologie steht. Der Direktor des Forschungszentrums i2CAT, Sergi Figuerola, hob hervor, dass das 6G-Entwicklungsprojekt das erste ist, das unter der Schirmherrschaft der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) durchgeführt wird. Die 6G-Technologie ist laut der Generalitat “grundlegend”, um die digitale Kluft zu verringern und die Konnektivität in abgelegenen Gebieten zu verbessern.

Stolz und Schnelligkeit: Neun Monate bis zum Start

Rafel Jordà, Gründer und CEO von Open Cosmos, äußerte seinen großen Stolz über die Umsetzung des Projekts in nur neun Monaten. Der Satellit ist bereits weitgehend fertiggestellt, und die Techniker führen derzeit die letzten Tests durch, bevor er ins All geschickt wird. 6GStarLab wird eine “Testumgebung” für die “Bereitstellung und Durchführung von Experimenten” aus der Ferne sein und somit die “Innovation im aufstrebenden Ökosystem” dieser fortschrittlichen Technologien fördern.

Optische Bodenstation in Móra la Nova: Das Tor zur Quantenkommunikation

Die Mission und die auf dem 6GStarLab durchzuführenden Experimente werden durch eine optische Bodenstation in Móra la Nova (Tarragona) ergänzt. Diese Station soll eine Enklave für die Entwicklung der zukünftigen Quantenkommunikation sein. Darüber hinaus wird sie die Verbesserung der Kommunikation fördern und den Zugang zu grundlegenden Diensten wie Telemedizin und Fernunterricht in Gebieten erleichtern, in denen der Internetzugang bisher schwierig war.

Diese Verbindung zwischen Satellit und Bodenstation wird auch zur Prävention und Eindämmung von Bränden und Naturkatastrophen beitragen. Sie soll auch die autonome Mobilität fördern und neue Kommunikationsmittel zum Schutz von Systemen vor Cybersicherheitsbedrohungen generieren. Das gesamte Projekt wurde mit Mitteln aus den Next Generation EU-Fonds finanziert.

Zudem planen die Gemeinden in Móra la Nova die Installation einer der ersten Gigafactories für Künstliche Intelligenz (KI) in Europa. Dies ist Teil einer gemeinsamen Initiative der Regierung und der Generalitat, die darauf abzielt, die technologische Autonomie des Kontinents zu stärken und sowohl Spanien als auch die Europäische Union an die Spitze der KI-Entwicklung zu bringen. Die geschätzte Investition hierfür beläuft sich auf beeindruckende 5 Milliarden Euro.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter