
La Rioja, Spanien – In einem bahnbrechenden Fortschritt im Kampf gegen Krebs haben Wissenschaftler der Angiogenese-Abteilung des Biomedizinischen Forschungszentrums von La Rioja (CIBIR) einen innovativen Impfstoff entwickelt. Basierend auf der hochinnovativen Boten-RNA-Technologie (mRNA), zeigt dieser Impfstoff eine deutliche Reduzierung der Bildung von Lungenmetastasen in einem Mausmodell des Melanoms. Diese Entdeckung birgt das Potenzial, die Krebsbehandlung maßgeblich zu verändern und bietet neue Hoffnung für Millionen von Patienten weltweit.
Eine neue Ära der Immuntherapie: Zielgerichtete Behandlung mit weniger Nebenwirkungen
Die wegweisende Forschung, die kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift Frontiers in Immunology veröffentlicht und vom Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Universitäten finanziert wurde, wurde am Freitag in Logroño einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. An der Konferenz nahmen die Gesundheitsministerin von La Rioja, María Martín, und der Studienleiter, der renommierte Wissenschaftler Alfredo Martínez, teil. Ministerin Martín betonte die Bedeutung dieser Studie: Die Schlussfolgerungen fördern eine innovative therapeutische Strategie, die Tumore präziser und mit deutlich weniger Nebenwirkungen behandeln kann. Sie hob hervor, dass dieser Impfstoff eine „neue Hoffnung im Kampf gegen Krebs darstellt und dazu beitragen kann, die Zukunft der Behandlung der Krankheit zu verändern.“
Adrenomedullin im Fokus: Ein Schlüsselprotein als Angriffspunkt
Wie Martínez ausführlich erläuterte, zielt dieser mRNA-Impfstoff spezifisch auf Adrenomedullin ab. Dieses Schlüsselmolekül spielt eine entscheidende Rolle bei der Angiogenese von Tumoren – dem Prozess der Bildung neuer Blutgefäße, die das Wachstum von Tumoren erst ermöglichen – und ist zudem maßgeblich an der Regulierung des Immunsystems beteiligt. „Wir befinden uns an einem entscheidenden Punkt im Kampf gegen Krebs“, unterstrich der Wissenschaftler. Er erinnerte daran, dass Adrenomedullin ein Protein ist, das als Regulator der Angiogenese fungiert und in den meisten soliden Tumoren überexprimiert wird. Diese Eigenschaft macht es zu einem attraktiven Ziel für die Immuntherapie.
Signifikante Erfolge in Tiermodellen: Weniger Metastasen, intaktes gesundes Gewebe
In der durchgeführten Studie induzierte der Impfstoff eine starke Immunantwort. Die eingesetzten Tiermodelle zeigten eine signifikante Verringerung der Anzahl und Größe von Lungenmetastasen im Vergleich zur Kontrollgruppe. „Was wir tun, ist, Antikörper gegen dieses Protein zu produzieren, so dass keine Angiogenese stattfindet und somit Tumore nicht wachsen können“, erklärte Martínez. Besonders bemerkenswert ist die Beobachtung der Forscher: Sie stellten eine signifikante Abnahme der Dichte der in den Tumoren vorhandenen Blutgefäße fest, während die Blutgefäße des gesunden Gewebes intakt blieben. Dies deutet auf eine hohe Spezifität und geringe Nebenwirkungen hin, was in der Krebstherapie von größter Bedeutung ist.
Ein neuer Weg in der Krebsforschung: RNA-Impfstoffe gegen angiogene Wachstumsfaktoren
Die Ergebnisse der Forschung eröffnen einen neuen Weg für die Entwicklung von Anti-Tumor-Therapien auf der Grundlage von Impfstoffen, die gezielt gegen angiogene Wachstumsfaktoren gerichtet sind. Martínez betonte, dass dies das erste Mal ist, dass ein RNA-Impfstoff gegen ein Ziel hergestellt wurde, das mit der Angiogenese in Verbindung steht. Diese Pioniertat könnte die Tür für eine ganze Reihe neuer Impfstoffe gegen verschiedene Krebsarten öffnen, die die Tumorbildung an ihrer Wurzel bekämpfen.
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