Die jüngsten Wetterereignisse in Spanien, ausgelöst durch eine DANA (Depresión Aislada en Niveles Altos), haben weite Teile des Landes, insbesondere den Norden und Nordosten der Halbinsel, fest im Griff. Die Rettungsdienste sind im Dauereinsatz, während die Regionen um das Ebro-Tal besonders stark betroffen sind. Von Evakuierungen in Burgos bis hin zur Aktivierung der Militärischen Notfalleinheit (UME) in Aragonien – die Lage bleibt angespannt.
UME in Aragonien: Präventive Maßnahmen und Stromausfälle
Die Militärische Notfalleinheit (UME) wurde in den frühen Morgenstunden in den aragonesischen Gemeinden Pedrola, Grisén, Figueruelas, Pleitas und Bárboles in der Ribera Alta del Ebro (Provinz Saragossa) mobilisiert. Ihre Hauptaufgabe ist die “Aufklärung”, nachdem die Staatliche Meteorologische Agentur (AEMET) eine rote Warnstufe für dieses Gebiet aufgrund der erwarteten heftigen Regenfälle und Stürme ausgerufen hatte.
Das Notfallzentrum der Regierung von Aragonien bestätigte, dass die UME ihre Präsenz je nach Bedarf und festgestellten Schäden ausweiten wird. Auch die Überwachung der Ribera Baja bleibt bestehen, falls dort ebenfalls militärische Unterstützung notwendig wird. Die Gemeinden Pradilla de Ebro und Boquiñeni sind indes von einem Mittelspannungsausfall betroffen, der mindestens 621 Haushalte ohne Strom lässt. Techniker arbeiten mit Hochdruck daran, die Versorgung wiederherzustellen.
¡Tremendo! No son las típicas #tormentas de #verano. Es una situación potencialmente adversa asociada a una #DANA. Esta pasada tarde (11/07/2025), así estaban las calles de #Tarazona (#Zaragoza). Más de 100 l/m² en algunos puntos del Valle del Ebro. Vídeo: @periodicoaragon. pic.twitter.com/gd9tlM5RDt
— MeteOrihuela (@MeteOrihuela) July 11, 2025
AEMET-Warnungen und “Es-Alert”-System
Die AEMET löste bereits um 23:00 Uhr eine Warnung aus, die innerhalb einer Stunde kumulierte Niederschläge von bis zu 100 mm prognostizierte. Dies basierte auf einem stationären Sturm westlich des Flughafens von Saragossa, der bereits Rekordmengen von bis zu 100 Litern pro Stunde verzeichnete. Ergänzend dazu versendete Emergencies of Aragon eine “Es-Alert”-Warnmeldung, die alle Bürger dringend aufforderte, Fahrten zu vermeiden und sich von Erdgeschossen, Kellern und Untergeschossen fernzuhalten.
Die Regierung von Aragonien hat zudem den Sonderplan für den Katastrophenschutz bei widrigen Wetterbedingungen (Procifemar) für die Regionen Tarazona und El Moncayo sowie die Ribera del Ebro auf Stufe 2 erhöht. Diese Stufe bedeutet, dass die Notsituation die Kapazität der regulären Einsatzkräfte übersteigt und die Aktivierung außergewöhnlicher Mittel und Ressourcen erforderlich macht, wie von 112 Aragón erklärt wurde.
⚠️ PRECAUCIÓN CON LAS TORMENTAS
— Radio Zaragoza (@RadioZaragoza) July 11, 2025
Hasta 20 litros por metros cuadrados en una hora ha caído en Tarazona.
🟡🟠🛑 Entra a la web de Radio Zaragoza y conoce todas las alertas por lluvias en la comunidad. pic.twitter.com/1LS3ScqMNc
Regierung reagiert auf die Krise
Im Integrierten Operativen Koordinierungszentrum (Cecopi) trafen sich der Innenminister der aragonesischen Regierung, Roberto Bermúdez de Castro, und Gesundheitsminister José Luis Bancalero mit dem Generaldirektor für Inneres und Notfälle, Miguel Ángel Clavero, um die Entwicklung der Stürme zu verfolgen. Für Samstagmorgen ist ein weiteres Treffen angesetzt, um die Lage nach dem Abklingen der nächtlichen Regenfälle neu zu bewerten.
Evakuierungen in Burgos: Sicherheit geht vor
In der Provinz Burgos wurden mehr als 400 Personen, hauptsächlich Minderjährige, die an verschiedenen Ferienlagern teilnahmen, aufgrund des heftigen Sturms mit Regen und Hagel evakuiert. Die Guardia Civil berichtete von Interventionen in mehreren Teilen der Region Merindades, um die Sicherheit der betroffenen Personen zu gewährleisten.
Insbesondere in der Stadt Nela unterstützten Patrouillen der Bürgersicherheit und der Verkehrsabteilung zwei Jugendcamps mit insgesamt 186 Minderjährigen aus Kantabrien und dem Baskenland. Diese wurden ins Sportzentrum von Villarcayo gebracht. Ein weiteres Camp in Loma de Montija mit 140 Minderjährigen und ihren Betreuern wird ebenfalls evakuiert, da die Regenfälle das Gelände unpassierbar gemacht haben. Das Armed Institute betonte, dass alle Evakuierten wohlauf seien und unter ständiger Aufsicht stünden.
Auswirkungen auf Events: BBK Live und Sanfermines betroffen
Die Unwetter hatten auch Auswirkungen auf geplante Großveranstaltungen. Ein Sturm über Bilbao trübte das Abendprogramm von Bilbao BBK Live, wo der Auftritt von Amaia nach nur zwanzig Minuten abgebrochen werden musste und das Hauptkonzert von Raye mit technischen Problemen zu kämpfen hatte.
Auch in Pamplona führten die frühen Morgenstundenstürme zur Aussetzung einiger Sanfermines-Veranstaltungen, darunter der traditionelle Feuerstier und das Fest im Antoniutti-Park. Die Stadtverwaltung von Pamplona teilte jedoch mit, dass das Feuerwerk und die für die Nacht geplanten Konzerte stattfinden werden, “wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher”. Die interinstitutionelle Kommission zur Überwachung der DANA-Warnung hatte zuvor erklärt, dass Entscheidungen über die Durchführung von Veranstaltungen kurz vor Beginn basierend auf den aktuellen Wetterprognosen getroffen würden.
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