Die neue Gefahr auf Spaniens Straßen: Wildtiere verursachen jeden dritten Verkehrsunfall

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Die spanische Generaldirektion für Verkehr (DGT) schlägt Alarm: Eine alarmierende Statistik zeigt, dass jedem dritten Verkehrsunfall auf spanischen Straßen ein Tier beteiligt ist. Diese besorgniserregende Entwicklung, die von der DGT am Dienstag bekannt gegeben wurde, verdeutlicht ein wachsendes Problem für die Verkehrssicherheit in Spanien. Im Jahr 2024 wurden landesweit insgesamt 112.000 Verkehrsunfälle registriert, von denen erschreckende 36.700 auf die Präsenz von Tieren zurückzuführen waren.

Wildschweine an der Spitze der Unfallverursacher

Die kontinuierliche Zunahme dieser Unfälle lässt bei den Behörden die Alarmglocken läuten. Ein Hauptgrund für diesen Anstieg ist die rapide wachsende Population bestimmter Wildtierarten. Insbesondere Wildschweine sind für über 40 % aller Tierunfälle verantwortlich. „Die Wildschweinpopulation steigt sprunghaft an. Sie sagen uns, dass sich die Bevölkerung jedes Jahr verdoppeln kann, Jahr für Jahr“, erklärte Jose Miguel Tolosa, Verkehrsleiter der Provinz Kantabrien. Diese explosive Vermehrung macht die Wildschweine zur größten Gefahr auf den Straßen.

Rehe und Hunde folgen dicht dahinter

Auf dem unrühmlichen „Podium“ der unfallverursachenden Tiere folgen Rehe mit 32 % und Hunde mit 8,5 % der Beteiligung an Verkehrsunfällen. Diese Kollisionen ereignen sich typischerweise auf weniger frequentierten Nebenstraßen, wo mangelnde Barrieren, schlechte Sichtverhältnisse und Höhenunterschiede das Erkennen und Vermeiden von Tieren erheblich erschweren. Die eingeschränkte Sicht macht es für Autofahrer oft unvermeidlich, mit plötzlich auftauchenden Tieren zusammenzustoßen.

Geringe Sterblichkeit, hohe Sachschäden: Die Folgen von Tierkollisionen

Obwohl die Sterblichkeitsrate bei Tierkollisionen sehr gering ist und unter 1 % liegt, verursachen diese Unfälle dennoch erhebliche materielle Schäden. In vielen Fällen sind die betroffenen Fahrzeuge nach einem Zusammenprall mit einem Tier nicht mehr fahrtüchtig. Angesichts dieser massiven Schäden arbeitet die DGT intensiv an Strategien zur Reduzierung solcher Vorfälle. Eine der jüngsten Maßnahmen ist die Einführung eines neuen Verkehrsschildes, das explizit vor der Anwesenheit von Tieren auf der Fahrbahn warnt und so die Aufmerksamkeit der Fahrer schärfen soll.

Richtig reagieren im Ernstfall: Tipps der DGT

Die Behörden betonen die Wichtigkeit der richtigen Reaktion, sollte ein Tier plötzlich auf der Straße auftauchen. Es wird dringend empfohlen, das Lenkrad festzuhalten, wenn möglich zu bremsen und vor allem ein Ausweichmanöver zu vermeiden. Ein spontanes Ausweichen führt oft zu einem Kontrollverlust, einem Umkippen des Fahrzeugs oder dem Abkommen von der Fahrbahn, was weitaus gefährlicher ist als der Zusammenstoß mit dem Tier selbst. Die DGT rät zur Besonnenheit, um größere Schäden und Verletzungen zu vermeiden.


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