Die spanischen Stauseen haben in der sechsten Woche in Folge einen Rückgang ihrer Wasserstände verzeichnet, was den stärksten wöchentlichen Einbruch des gesamten Jahres darstellt. Mit einem Rückgang von 2,5 Prozentpunkten, was 1.376 Kubikhektometern Wasser in nur sieben Tagen entspricht, mag die Situation auf den ersten Blick besorgniserregend wirken. Doch die Realität zeichnet ein differenzierteres Bild: Spaniens Wasserreserven sind nach dem regenreichen Frühjahr immer noch in einem guten Zustand und liegen bis zu 8 Punkte über den Werten, die im gleichen Zeitraum des Vorjahres gemessen wurden.
Aktuelle Daten und Vergleiche: Ein Überblick
Diese Zahlen stammen aus den jüngsten Veröffentlichungen des Ministeriums für den ökologischen Wandel, das die Wasserstände der Stauseen wöchentlich aktualisiert. Obwohl die jüngsten Regenfälle die gesamte Halbinsel “erheblich” beeinflusst haben – mit einem Spitzenwert von 47,6 Litern pro Quadratmeter in Daroca, Saragossa – haben sie nicht ausgereicht, um den Rückgang der Wasserstände zu stoppen. Die anhaltende Hitze hat ihren Tribut gefordert, und die Reserve liegt nun bei 39.493 Kubikhektometern, was 70,5 % ihrer Kapazität entspricht.
Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich die positive Entwicklung deutlich: Im Juli 2024 verzeichneten die Stauseen lediglich 35.162 Kubikhektometer Wasser, was 62,7 % ihrer Kapazität ausmachte. Noch beeindruckender ist der Vergleich mit dem Durchschnitt der letzten Dekade, der in dieser Juliwoche bei 59,24 % (rund 33.000 Kubikhektometer) lag. Die aktuellen Werte liegen somit bis zu 11 Punkte über diesem langjährigen Mittelwert.
Regionale Unterschiede: Einige Becken besonders betroffen
Von den insgesamt 16 hydrografischen Becken der Halbinsel verzeichnen 14 einen allgemeinen Rückgang der Wasserstände. Nur die Binnenbecken des Baskenlandes (90,5 %) sowie Tinto, Odiel und Piedras (86,0 %) konnten ihr Niveau der Vorwoche halten. Das Baskenland führt weiterhin die Liste der Becken mit den besten Werten in ganz Spanien an.
Das Duero-Becken verzeichnete den stärksten Rückgang mit 7,7 Punkten und liegt nun bei 78,9 % seiner Kapazität. Küstengalizien fiel um 3,5 Punkte auf 63,9 %, während Westkantabrisch und Ebro jeweils einen Rückgang von 2,9 Punkten erlebten und nun bei 81,6 % bzw. 82,1 % liegen. Der Tejo verlor zwei Punkte und liegt bei 78,8 %, während Miño-Sil (81,7 %) und die inneren Becken Kataloniens (78,3 %) jeweils einen Rückgang von 1,9 Punkten verzeichneten. Das Segura-Becken bleibt mit 30,2 % das Becken mit den niedrigsten Wasserständen in Spanien, nachdem es in dieser Woche weitere 0,4 Punkte verloren hat.
Trotz des jüngsten Rückgangs bleiben die Gesamtprognosen für die spanische Wasserversorgung optimistisch, insbesondere im Vergleich zu den Vorjahren. Die aktuellen Füllstände bieten eine solide Grundlage, um die kommenden Wochen der Sommerhitze zu überstehen.
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