Amazon Web Services (AWS) festigt seine Position als führender Anbieter von Rechenzentrumsinfrastruktur in Spanien. Mit einer geplanten Gesamtinvestition von 15,7 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren, treibt der Tech-Riese seine Expansion in Aragonien massiv voran. Jüngster Schritt: Eine Investition von fast 1,5 Millionen Euro für den Ausbau des Stromnetzes zum fünften Rechenzentrum in der Region, genauer gesagt im Technologiepark Walqa bei Huesca.
Massive Investitionen sichern Aragons digitalen Knotenpunkt
Wer derzeit auf der A-23 bei Huesca unterwegs ist, könnte Zeuge der umfangreichen Bauarbeiten werden. Arbeiter legen einen neuen unterirdischen Kanal für eine 1,4 Kilometer lange Stromleitung an, die künftig unter der Autobahn A-23 und der N-330 verlaufen wird. Diese wichtige Infrastrukturmaßnahme, detailliert im Amtsblatt von Aragonien beschrieben, wird das Umspannwerk Plhus mit dem künftigen AWS-Areal in Walqa verbinden und eine Spannung von 15 kV zum Rechenzentrum liefern.
Das neue AWS-Rechenzentrum in Walqa wird eine Fläche von rund 70 Hektar einnehmen. Die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Geflügelfarmgelände begannen bereits Ende April. Amazon plant hier eine Investition von 714,6 Millionen Euro. Dieses Zentrum in Huesca ist eines von insgesamt fünf neuen Rechenzentren, die AWS in Aragonien errichten wird und die die bereits bestehenden drei Standorte ergänzen. Die weiteren vier neuen Rechenzentren entstehen in El Burgo de Ebro (zwei) und Villanueva de Gállego (zwei), beides Provinzen von Saragossa.
Aragonien als Digital-Hub im Fokus globaler Tech-Giganten
Die Wahl Aragoniens als strategischer Standort für diese massiven Investitionen ist kein Zufall. Die Region bietet eine Fülle an kostengünstiger erneuerbarer Energie, ausreichend verfügbare Landflächen und eine unternehmensfreundliche Regulierung. Diese Faktoren haben Aragonien zu einem attraktiven digitalen Hub in Südeuropa gemacht.
Die bestehenden drei AWS-Standorte, die bereits die Region EU-Süd-2 bilden, umfassen ein Rechenzentrum im Technologiepark Walqa (Huesca), zwei Rechenzentren in El Burgo de Ebro (Saragossa) und zwei weitere Rechenzentren in Villanueva de Gállego (ebenfalls Saragossa). Mit den fünf neuen Gebäuden sowie den dazugehörigen Strom- und Glasfaserleitungen wird AWS seine Präsenz auf insgesamt 354 Hektar in Aragonien ausweiten. Alle diese Rechenzentren werden durch ein dichtes Glasfasernetz verbunden sein und als eine einzige, leistungsstarke “AWS-Region” operieren.
Spanien im Visier der Tech-Giganten: Ein Wettrennen um Datenzentren
Nicht nur Amazon expandiert massiv in Spanien. Auch andere globale Technologieunternehmen sehen das Potenzial des Landes. Microsoft hat Investitionen in Höhe von 6,69 Milliarden Euro in Saragossa und 1,95 Milliarden Euro in Madrid angekündigt, wo auch Oracle und IBM ihre Präsenz ausbauen.
Eine der jüngsten Ansiedlungen ist die von Meta, die Ende 2024 eine Investition von über 750 Millionen Euro in einen 190 Hektar großen Campus in Talavera de la Reina (Toledo) bekannt gegeben hat. Auch hier sind die Verfügbarkeit von Land und der Zugang zu erneuerbaren Energien entscheidende Faktoren für die Standortwahl. Spanien etabliert sich somit immer stärker als wichtiger Knotenpunkt für die digitale Infrastruktur Europas.
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