
Inselurlauber auf Mallorca sollten in diesem Sommer besonders vorsichtig sein. Die Baleareninsel, bekannt für ihre wunderschönen Strände und ihr pulsierendes Nachtleben, hat einen neuen, strengen Regelkatalog verabschiedet. Dieser zielt darauf ab, das Miteinander zwischen Touristen und Einheimischen zu verbessern und vor allem den Auswüchsen des Party-Tourismus entgegenzuwirken. Bei Verstößen drohen nun empfindliche Bußgelder von bis zu 3.000 Euro.
Strengere Vorschriften für ein respektvolles Miteinander
Die neuen Benimmregeln, veröffentlicht im Boletín Oficial de las Illes Balears (BOIB), gelten für das gesamte Stadtgebiet der Inselhauptstadt Palma. Sie umfassen verschiedene Bereiche wie Sauberkeit, Umweltschutz, Menschenwürde, Lärmschutz, Verkehrsregelungen und das allgemeine Verhalten in öffentlichen Räumen. Ziel ist es, ein ruhigeres und respektvolleres Miteinander an den Stränden und öffentlichen Plätzen zu fördern.
Das neu strukturierte Bußgeldsystem ist klar definiert und unterscheidet zwischen leichten, schweren und sehr schweren Vergehen, wobei die Höhe der Geldstrafen entsprechend gestaffelt ist.
Diese Bußgelder erwarten Regelbrecher auf Mallorca
- Leichte Verstöße: Dazu zählen beispielsweise der Einkauf bei illegalen Straßenhändlern, Nacktheit an nicht dafür vorgesehenen Orten oder der Konsum von Alkohol auf öffentlichen Straßen. Solche Vergehen können mit Bußgeldern von bis zu 750 Euro geahndet werden.
- Schwere Verstöße: Wer bei roter Flagge badet, sich am gefährlichen “Balconing” beteiligt, wild campt oder Müll liegen lässt, muss mit Strafen von bis zu 1.500 Euro rechnen.
- Sehr schwere Vergehen: Diskriminierendes Verhalten oder stark störender Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit fallen in diese Kategorie und können Bußgelder von bis zu 3.000 Euro nach sich ziehen.
Die genaue Höhe der Strafe hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Vorsätzlichkeit oder Fahrlässigkeit des Verstoßes, die Höhe des entstandenen Schadens, ein eventueller persönlicher Vorteil des Täters, die sozialen oder ökologischen Auswirkungen der Tat sowie eine mögliche Wiederholung innerhalb eines Jahres. Eine schnelle Schadenswiedergutmachung kann sich strafmildernd auswirken.
Einheimische fordern ihre Strände zurück
Parallel zu den neuen Regeln regt sich auf Mallorca auch Widerstand gegen den Massentourismus. Die Bürgerbewegung “Mallorca Platja Tour” plant eine symbolische Besetzung eines Strandes, um auf die Überfüllung der Küsten aufmerksam zu machen und Strandbereiche für Inselbewohner in der Hochsaison einzufordern. Die Organisatoren betonen, dass Touristen nicht ausgeschlossen werden sollen, fordern aber ein gleichberechtigtes Recht der Einheimischen, die Strände zu genießen. Diese Aktion, die “mit mehr Kraft denn je” durchgeführt werden soll, unterstreicht die wachsende Frustration über die Entwicklung Mallorcas vom ruhigen Urlaubsort zum “Themenpark”.
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Vergrault endlich die Butter-und-Brot-Touristen und lebt künftig von der Hautevolee! 🙂