Den Haag/Madrid. Auf dem jüngsten NATO-Gipfel in Den Haag hat der NATO-Generalsekretär Mark Rutte klargestellt, dass es bei der Erhöhung der Verteidigungsausgaben keine Sonderbehandlung für einzelne Verbündete geben wird. Dies betrifft auch Spanien, das nach Ruttes Einschätzung erheblich mehr in seine Verteidigung investieren muss als die von Premierminister Pedro Sánchez vorgeschlagenen 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Laut Rutte müsse Spanien bis 2029 3,5 Prozent erreichen, um den neuen, von „allen Verbündeten“ akzeptierten Zielen der Allianz gerecht zu werden.
Kein Weg vorbei an 5 Prozent: Das neue NATO-Ziel
NATO-Generalsekretär Mark Rutte hatte bereits im Vorfeld betont, dass alle Mitgliedstaaten das 2014 in Wales vereinbarte Ziel von 2 Prozent der Wirtschaftsleistung bis 2025 erreichen sollen. Nun sei jedoch ein „neues Ziel erforderlich“, da die Welt „gefährlicher geworden“ sei. Der neue Fahrplan der NATO sieht vor, dass alle Verbündeten bis 2035 5 Prozent ihres BIP in die Verteidigung investieren. Rutte bekräftigte, dass dieses ehrgeizige Ziel von allen Ländern akzeptiert wurde und es „keine Option“ gebe, jemanden außen vor zu lassen. „Die NATO versteht parallele Pakte nicht“, so Rutte, der damit implizit die spanische Position infrage stellte, die sich auf 2,1 Prozent bis 2029 beruft.
Spaniens Beitrag im Fokus: Eine Frage der Interpretation
Pedro Sánchez hatte am Sonntag vor dem Gipfel angekündigt, dass Spanien 2,1 Prozent in die Verteidigungspläne oder Fähigkeitsziele investieren werde. Diese Zahl soll 2029 überprüft werden. Rutte stellte dem entgegen, dass diese Summe bei Weitem nicht ausreiche, um ein Abkommen mit der Allianz zu erzielen, das Spanien vom 5-Prozent-Ziel entbinden würde. Ob 5 Prozent lediglich ein langfristiges Ziel sind oder bereits 2029 maßgeblich, wird sich bei der Überprüfung der nationalen Pläne zeigen. „Es muss jetzt viel mehr getan werden, um den Gefahren zu begegnen, die vor uns liegen“, warnte der ehemalige niederländische Ministerpräsident.
Mehr Investitionen, mehr Produktion: Die Zukunft der NATO
Rutte verteidigte den neuen Plan, der die volle Zustimmung der Vereinigten Staaten genießt, als „ehrgeizig, historisch und grundlegend, um unsere Zukunft zu sichern“. Die Details der nationalen Pläne sind zwar geheim, doch Rutte nannte einige konkrete Ziele: mehr Luftkapazität, Tausende neuer Panzer zum Schutz der Bodensoldaten und Millionen von Munition. Er betonte die Notwendigkeit, „mehr zu investieren, mehr zu produzieren und das Hand in Hand mit der Industrie zu tun“.
Die Anpassung an das neue Ziel stellt einige Verbündete vor größere Herausforderungen als andere. Während Länder wie die USA, Polen oder Estland bereits nah dran sind, haben andere, wie Spanien, „noch einen langen Weg vor sich“, so Rutte. Er erinnerte nochmals daran, dass „alle Verbündeten das Ziel akzeptiert haben und alle Verbündeten sich auf Fähigkeitsziele geeinigt haben“.
Gemeinsame Verantwortung und die Bedrohung durch Russland
Der NATO-Generalsekretär hob hervor, dass die NATO diese Herausforderungen nicht alleine bewältigen kann. Eine enge Zusammenarbeit mit der Ukraine, der EU und den Verbündeten im Indopazifik sei unerlässlich, um „Gleichheit bei der Verteilung der Verantwortlichkeiten“ zu gewährleisten. Russland wurde erneut als die wichtigste Bedrohung für die NATO bezeichnet, „mit Unterstützung Chinas, Nordkoreas oder des Irans“. Die Unterstützung für die Ukraine werde daher aufrechterhalten, wobei das Bündnis allein in der ersten Jahreshälfte 35.000 Millionen an Hilfsgeldern bereitgestellt habe.
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Vielleicht ist es Zeit dem Herrn Rutte den Meister zu zeigen. Jemand der das Völkerrecht missachtet und die US Angriffe auf Iran als Konform bezeichnet, hat jede Glaubwürdigkeit verloren. Es wird Zeit die amerikanischen Basen in Spanien zu schliessen!