Abascal gegen Sánchez: Misstrauensantrag soll Spaniens Regierung stürzen

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Abascal gegen Sánchez: Misstrauensantrag soll Spaniens Regierung stürzen
Foto: VOX

Santiago Abascal, der Vorsitzende von VOX, hat angesichts der jüngsten Korruptionsskandale, die die sozialistische Regierung und Partei erschüttern, zu einem Misstrauensantrag gegen Premierminister Pedro Sánchez aufgerufen. Diese Forderung wirft ein Schlaglicht auf die aktuelle politische Krise in Spanien und die Spannungen zwischen den großen Parteien.

Die spanische politische Landschaft wird erneut von Turbulenzen heimgesucht. Santiago Abascal von VOX, bekannt für seine scharfe Rhetorik, positioniert sich als kompromissloser Kritiker der amtierenden Regierung. Er sieht sich durch die anhaltenden Anschuldigungen der Korruption gegen die Sozialistische Partei (PSOE) und prominente Regierungsmitglieder in seiner Forderung nach einem Misstrauensantrag bestärkt.

Abascal betonte auf einer Pressekonferenz, er fühle sich „legitimiert zu fordern, dass Abgeordnete, die nicht in Korruption verwickelt sind, sich VOX anschließen, um einen Misstrauensantrag einzureichen, mit der Verpflichtung, sofort Neuwahlen auszurufen.“ Diese Aussage unterstreicht seinen Wunsch nach einer radikalen Wende und einer sofortigen Neuausrichtung der politischen Machtverhältnisse. Er ließ sogar die Tür offen, einen Antrag zu unterstützen, „wer auch immer ihn anführt“, was seine Dringlichkeit und Flexibilität in dieser Angelegenheit verdeutlicht.

Der VOX-Vorsitzende scheute sich nicht, drastische Worte zu wählen, und bezeichnete Sánchez als „Capo“ einer „Mafia“, die „die Spanier bestiehlt.“ Diese Anschuldigungen spiegeln die tiefe Entfremdung und das Misstrauen wider, das Teile der spanischen Bevölkerung gegenüber der Regierung hegen. Abascal forderte zudem „eine Verpflichtung aller politischen Parteien, die die Korruption beenden wollen, alle Mafia-Verschwörungen zu untersuchen und ihnen auf den Grund zu gehen, einschließlich einer Untersuchung der Unternehmen, die diesen Clan unterstützt haben und in diese Korruption verwickelt sind.“ Dies zeigt seinen Willen, eine umfassende Aufklärung und Rechenschaftspflicht zu erzwingen.

PP lehnt Abascals Vorstoß ab: Strategische Differenzen im Angesicht der Krise

Trotz der gemeinsamen Oppositionshaltung gegenüber Sánchez lehnt die konservative Volkspartei (PP) Abascals Forderung nach einem Misstrauensantrag ab. Miriam Guardiola, Sprecherin der PP der Region Murcia, äußerte Bedenken, dass „die Vorlage eines Misstrauensantrags, der zum Scheitern verurteilt ist, Pedro Sánchez einen Rettungsanker geben würde.“

Die PP-Sprecherin hob hervor, dass „Misstrauensanträge gestellt werden, um sie zu gewinnen, und VOX weiß genau, dass es mit all ihren Abgeordneten und denen der PP nicht weitergehen würde: Sie sollten aufhören, Sánchez mit all der Korruption, die ihn umgibt, in die Hände zu spielen.“ Diese Haltung der PP deutet auf eine strategische Divergenz hin, da sie offenbar befürchtet, einen erfolglosen Misstrauensantrag könnte Sánchez politisch stärken, anstatt ihn zu schwächen.

Santiago Abascal hat die Sozialisten wiederholt beschuldigt, Spanien an den Rand des Ruins getrieben zu haben, und die PP aufgefordert, alle Vereinbarungen mit der PSOE zu brechen. VOX spekuliert, dass die PP zögert, sich mit ihnen zusammenzusetzen, um nicht die Unterstützung der Unabhängigkeitsbewegung zu verlieren – eine pikante Beobachtung, die die komplexen Machtdynamiken innerhalb der spanischen Opposition beleuchtet. Abascal fasst seine Vision prägnant zusammen: „Die Spanier verdienen ein neues Spanien und ein anständiges Spanien.“

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Abascals Appell an die Abgeordneten Früchte trägt oder ob die Opposition weiterhin gespalten bleibt, während die spanische Regierung mit den Korruptionsvorwürfen ringt.


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