Gesetzentwurf: Mallorca will Auto-Zahl drastisch senken – Neue Auto-Steuer und drastische Strafen

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Mallorca will Auto-Zahl drastisch senken: Neue Auto-Steuer und drastische Strafen
Bild: KI

Mallorcas Inselrat treibt seine Pläne zur deutlichen Reduzierung der Fahrzeuganzahl auf der Insel voran. Diese Maßnahme dürfte insbesondere deutsche Urlauber und Zweithausbesitzer empfindlich treffen. Inselratspräsident Llorenç Galmés hat am Freitag, den 13. Juni, wie bereits Ende Mai angekündigt, den Entwurf eines entsprechenden Gesetzesvorschlags den anderen Parteien zur Prüfung vorgelegt. Damit beginnt eine wichtige Einspruchsfrist, in der alle relevanten Parteien ihre Ideen und Anregungen einbringen können.

Nach der voraussichtlich einmonatigen Beratungs- und Beschlussphase im Inselrat wird der Gesetzesvorschlag dem Balearen-Parlament zur finalen Abstimmung vorgelegt. Sollte der Entwurf dort ebenfalls grünes Licht erhalten, könnten die neuen Regeln frühestens im kommenden Jahr in Kraft treten und das Bild des Verkehrs auf Mallorca maßgeblich verändern.

Warum Mallorca handeln muss: Der Zustrom nicht-zugelassener Fahrzeuge

Der 30-seitige Gesetzesentwurf liefert klare Zahlen, die die Dringlichkeit der Situation unterstreichen: „71 Prozent der Autos, die seit 2020 Mallorca erreichten, sind nicht auf der Insel zugelassen“, heißt es darin. Dies deutet darauf hin, dass ein Großteil dieser Fahrzeuge ausschließlich von Urlaubern und Zweithausbesitzern genutzt wird, die keinen festen Wohnsitz auf Mallorca gemeldet haben. Dieser stetige Zustrom von externen Fahrzeugen belastet die Infrastruktur der Insel und führt zu einer erhöhten Verkehrsbelastung.

Neue Einreisesteuer für Fähren: Wie Mallorca den Autotourismus steuert

Um die Anzahl der Fahrzeuge auf der Insel effektiv zu verringern, plant der Inselrat die Einführung einer festgelegten Höchstgrenze für Autos, die auf Mallorca fahren dürfen. Diese Regelung zielt vor allem auf Mietwagen-Anbieter ab, die in den Sommermonaten Tausende von Fahrzeugen auf die Insel bringen.

Eine weitere zentrale Neuerung ist die geplante Einreisesteuer für Autos, die mit der Fähre nach Mallorca gebracht werden. Diese Steuer wird direkt vom Inselrat erhoben, wobei die Fährunternehmen die Kontrolle über deren Begleichung übernehmen sollen. Ähnliche Steuern sind bereits auf den Nachbarinseln Ibiza und Formentera etabliert und haben dort zur Regulierung des Fahrzeugaufkommens beigetragen. Die genaue Höhe der Steuer für die Auto-Einreise nach Mallorca steht noch nicht fest.

Wichtige Ausnahmen von der Steuerpflicht sind:

  • Residenten
  • Zweithausbesitzer (sofern es sich um das erste Auto handelt)
  • Menschen mit Behinderung
  • Lastwagen
  • Weitere spezifische Ausnahmen

Einschränkungen für Zweithausbesitzer: Nur noch ein Auto pro Immobilie

Wer eine Immobilie auf Mallorca besitzt, aber nicht als Resident auf der Insel gemeldet ist, muss sich zukünftig auf deutliche Einschränkungen einstellen. Geplant ist, dass diesen Personen nur noch ein Auto pro Immobilie auf der Insel erlaubt ist. Dieses Fahrzeug muss zwingend auf Mallorca gemeldet sein, was bedeutet, dass deutsche Kennzeichen gegen spanische ausgetauscht werden müssen.

Die genaue Anzahl der Zweithausbesitzer, die von dieser Regelung betroffen sein werden, ist derzeit unklar. Ein Sprecher des Inselrats betonte jedoch: „Wir haben die Verkehrsbehörde DGT angefragt und um entsprechende Daten gebeten.“

Hohe Strafen bei Verstößen: Was droht bei Missachtung der neuen Regeln?

Die Konsequenzen bei Verstößen gegen die neuen Bestimmungen sind drastisch und sollen abschrecken. Die geplanten Strafen reichen von empfindlichen 300 Euro bis zu 30.000 Euro. Darüber hinaus kann das Fahrzeug für einen Zeitraum von vier Monaten konfisziert werden. Auch der Entzug der Fahrerlaubnis für die Insel ist eine mögliche Sanktion, ebenso wie das Verbot, für zwei Jahre eine neue Fahrerlaubnis zu erhalten. Diese Maßnahmen unterstreichen die Ernsthaftigkeit, mit der der Inselrat die Reduzierung des Autoverkehrs auf Mallorca angeht.


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