Spanien entdecken: Die wichtigsten Regeln für Wohnmobil- und Wohnwagenreisen – Leitfaden der Guardia Civil

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Spanien entdecken: Die wichtigsten Regeln für Wohnmobil- und Wohnwagenreisen – Leitfaden der Guardia Civil
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Der Traum von Freiheit auf Spaniens Straßen, sei es im Wohnmobil oder Wohnwagen, lockt immer mehr Abenteuerlustige. Doch bevor Sie sich auf den Weg machen, ist es entscheidend, die spanischen Verkehrsregeln zu kennen, um Bußgelder zu vermeiden und Ihre Reise stressfrei zu gestalten. Die Guardia Civil hat klare Vorgaben, die jeder Reisende beachten sollte. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Unterschiede zwischen Wohnwagen und Wohnmobil und gibt Ihnen wertvolle Tipps für einen reibungslosen Roadtrip durch Spanien.

Wohnwagen oder Wohnmobil? Eine grundlegende Unterscheidung für Ihren Roadtrip

In den Augen des spanischen Gesetzes gibt es einen signifikanten Unterschied zwischen einem Wohnwagen und einem Wohnmobil. Ein Wohnwagen ist ein Anhänger, der von einem Zugfahrzeug gezogen wird und keinen eigenen Motor besitzt. Ein Wohnmobil (Autocaravana) hingegen ist ein eigenständiges Fahrzeug mit Motor, Fahrerhaus und integriertem Wohnbereich. Diese Unterscheidung ist von größter Bedeutung, da die Bestimmungen für Fahren, Parken, Geschwindigkeiten und Übernachtungsmöglichkeiten für beide Fahrzeugtypen variieren.

Ein entscheidender Punkt ist der Führerschein: Wenn Ihr Wohnwagen inklusive Gepäck über 750 kg wiegt und das Gesamtgewicht Ihrer Fahrzeugkombination 3.500 kg übersteigt, benötigen Sie einen B+E-Führerschein. Für Wohnmobile gelten andere Regeln: Bis zu 3.500 kg reicht Ihr regulärer B-Führerschein aus. Wiegt das Wohnmobil über 3.500 kg, ist eine C1-Lizenz erforderlich. Es liegt in Ihrer Verantwortung, das genaue Gewicht Ihres Fahrzeugs zu kennen, um empfindliche Strafen zu vermeiden.

Tempolimits, Parken und Übernachten: So vermeiden Sie Bußgelder

Die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen ist in Spanien unerlässlich. Die Guardia Civil hat hierzu klare Richtlinien:

Geschwindigkeitsbegrenzungen für Wohnmobile:

  • Bis 3.500 kg: 120 km/h auf Autobahnen, 90 km/h auf Landstraßen.
  • Über 3.500 kg: 90 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen.

Geschwindigkeitsbegrenzungen für Gespanne (Wohnwagen mit Zugfahrzeug):

  • Gesamtgewicht bis 3.500 kg: 90 km/h auf Autobahnen, 80 km/h auf Landstraßen.
  • Gesamtgewicht über 3.500 kg: 80 km/h auf Autobahnen, 70 km/h auf Landstraßen.

Vermeiden Sie es unbedingt, die Geschwindigkeitsbegrenzung auch nur kurzfristig zu überschreiten, beispielsweise beim Überholen.

Die Frage des Übernachtens ist ebenfalls klar geregelt:

  • Wohnmobile: Sie dürfen in Ihrem Wohnmobil schlafen, solange es legal geparkt ist und Sie kein „Camping“ betreiben. Das bedeutet, keine Markisen, Tische, Stühle oder andere Gegenstände dürfen über die Fahrzeugkonturen hinausragen.
  • Wohnwagen: Übernachtungen im Wohnwagen sind in der Regel nur auf ausgewiesenen Campingplätzen oder in autorisierten Zonen erlaubt. Informieren Sie sich vorab über lokale Bestimmungen, da diese von Stadt zu Stadt variieren können.

Wichtiger Tipp: Sobald Sie Stühle oder einen Tisch außerhalb Ihres Fahrzeugs aufstellen, gilt dies als Camping und ist außerhalb ausgewiesener Bereiche nicht gestattet, was zu hohen Bußgeldern führen kann.

Top-Tipps der Guardia Civil: Sicher und legal durch Spanien reisen

Ein entspannter Wohnwagenurlaub in Spanien erfordert mehr als nur Sonnenschein. Befolgen Sie diese Empfehlungen der Experten:

  • Fahrzeugprüfung: Überprüfen Sie Ihr Fahrzeug und Ihren Wohnwagen vor jeder Fahrt gründlich.
  • Nicht überladen: Achten Sie auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung, um die Fahrstabilität zu gewährleisten.
  • Geschwindigkeit einhalten: Fahren Sie stets innerhalb der vorgeschriebenen Tempolimits.
  • Dokumente griffbereit: Führen Sie immer Ihren Führerschein, Fahrzeugpapiere und Versicherungsnachweise mit sich.
  • Lokale Regeln beachten: Informieren Sie sich über spezifische lokale Gesetze zu Parken und Übernachten in den von Ihnen besuchten Regionen.
  • Regelmäßige Pausen: Legen Sie ausreichend Pausen ein, um Ermüdung am Steuer zu vermeiden, die eine Hauptursache für Unfälle ist.
  • Kein Camping auf Parkplätzen: Lassen Sie keine Markisen, Stühle oder andere Gegenstände außerhalb des Fahrzeugs auf öffentlichen Parkplätzen liegen.
  • Notfallausrüstung: Ein gut ausgestattetes Notfallset kann im Falle des Unerwarteten entscheidend sein.

Fazit

Seien Sie bereit für Ihr spanisches Abenteuer! Wenn Sie Ihre Unterlagen in Ordnung haben, den Unterschied zwischen Parken und Campen kennen und die Regeln der Guardia Civil beachten, steht einem unvergesslichen Roadtrip durch Spanien nichts im Wege. Im Zweifelsfall scheuen Sie sich nicht, das örtliche Rathaus oder einen Campingplatz zu fragen. Die offiziellen Informationsvideos der Guardia Civil auf TikTok sind ebenfalls eine hilfreiche Quelle. Frohe Reisen und genießen Sie die Freiheit auf Spaniens Straßen!


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