Am vergangenen Freitag, dem 23. Mai, versammelte sich eine überschaubare Gruppe von Anhängern der spanischen Falange im Herzen Madrids zu einem Marsch gegen Einwanderung. Die Demonstration, die trotz Bedenken von Schulen, Anwohnervereinen und kulturellen Einrichtungen genehmigt wurde, reproduzierte das bekannte Repertoire der europäischen extremen Rechten. Von bekannten Liedern deutscher Ultras bis hin zur Ästhetik italienischer Formationen war alles dabei – nur der erhoffte Zuspruch blieb aus.
Die Route des Marsches führte durch das geschäftige Stadtzentrum, einschließlich der belebten Plätze Callao und Puerta del Sol, und sollte ihren Abschluss an der symbolträchtigen antifaschistischen Enklave der Plaza de Tirso de Molina im Stadtteil Lavapiés finden. Doch die erwartete Provokation der Falange traf auf eine gut organisierte und entschlossene Gegenreaktion.
Zwischen alten Garde und neuen Gesichtern
Wie exklusive Aufnahmen von Diario Red zeigen, bestand die Demonstration hauptsächlich aus einigen altbekannten Gesichtern der falangistischen Szene und einer überwältigenden Mehrheit junger Männer. Es war bemerkenswert, dass der Pressedienst der Organisation selbst den Marsch mit maskierten Gesichtern filmen durfte, während andere Medienschaffende, die offen arbeiteten, von den Teilnehmern angegangen wurden.
Während des Marsches hallten Parolen wie „Ayuso, Clown, die Menas zu deinem Haus“ und homophobe Beleidigungen gegen den Innenminister wider. Interessanterweise kam es zu einem Zwischenfall, als eine kleine Gruppe Jugendlicher versuchte, den römischen Gruß zu rufen und „Sieg Heil“ zu intonieren. Schnell wurde ihnen von einem der Organisatoren (auf den Bildern in einem weißen Poloshirt zu sehen) Einhalt geboten und erklärt, dass deutsche Parolen bei diesem Marsch verboten seien. Nichtsdestotrotz war die zur Schau gestellte Ultra-Männlichkeit omnipräsent und spiegelte sich in den aufreizenden Posen der Teilnehmer wider.
Madrid ayer fue un clamor:
— Juventudes Falangistas de España (@JFalange) May 24, 2025
¡¡REMIGRACIÓN!! pic.twitter.com/zf6Ws7EszO
Lavapiés sagt “Sie werden nicht passieren!”
Der kurze Rundgang der Falange-Anhänger stieß in Lavapiés auf den erwarteten antifaschistischen Widerstand. Hunderte von Nachbarn und Aktivisten hatten sich auf der Plaza de Tirso de Molina versammelt, um die Demonstranten mit dem entschlossenen Ruf „Sie werden nicht passieren!“ zu empfangen. Umzingelt von einem starken Polizeiaufgebot, zeigten die Bewohner von Lavapiés einmal mehr ihre antirassistische und antifaschistische Haltung, die sich in einer spontanen, aber eindrucksvollen Mobilisierung manifestierte. Die Entschlossenheit der Nachbarschaft machte deutlich, dass Madrid kein Platz für Hass und Diskriminierung ist.
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