Startschuss für die 25.000 Millionen Tonnen teure Pipeline, die Gas von Marokko nach Spanien pumpen soll

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Startschuss für die 25.000 Millionen Tonnen teure Pipeline, die Gas von Marokko nach Spanien pumpen soll
Bild: KI

Die Gaspipeline, die Nigeria mit Spanien über Marokko verbinden wird, nimmt konkrete Formen an. Das Projekt, das mit 25 Milliarden Dollar (22,3 Milliarden Euro) veranschlagt ist und durch ein Dutzend Länder auf einem 6.000 Kilometer langen Wasserstromkabel verläuft, hat vor wenigen Tagen die Genehmigung der marokkanischen Regierung erhalten, die den Machbarkeitsplan abgesegnet hat.

Leila Benali, die Ministerin für Energiewende und nachhaltige Entwicklung, bestätigte, dass “die Machbarkeits- und vorläufigen technischen Studien der Pipeline, einschließlich der Bestimmung ihrer optimalen Route, abgeschlossen sind”. Zudem gab sie aktuelle Informationen zu dem Projekt bekannt und betonte, dass “derzeit eine Partnerschaft zwischen Marokko und Nigeria besteht, die bis Ende dieses Jahres eine endgültige Entscheidung über die Investitionen treffen wird.”

Benali erklärte weiter, dass “das Projekt als Katalysator für die wirtschaftliche, industrielle und digitale Entwicklung fungiert, als Grundlage für die Schaffung von Arbeitsplätzen dient und Marokko in einen bedeutenden Korridor verwandeln wird, der Europa, Afrika und das atlantische Becken verbindet”. Dieses Vorhaben ist für die spanische Regierung von entscheidender Bedeutung, da sie genau auf diese Technologie – zusammen mit Wasserstoff – setzt, um die Energiewende zu vollziehen. Zudem wird bis 2035 eine heute notwendige Technologie, wie die Kernenergie, nicht mehr im Energiemix enthalten sein.

Algerischer Wettbewerb

Vor einigen Jahren hatte dieses Projekt einen direkten Mitbewerber, der den marokkanischen Plan in Frage stellte: Algerien strebte den Bau einer Pipeline an, die Gasreserven aus Nigeria über sein Territorium nach Europa transportieren sollte. Zu Beginn des Jahres 2023 berichteten sachkundige Quellen, dass das Projekt gegenüber Algerien “machbarer” sei als gegenüber Marokko.

Allerdings musste diese Pipeline die konfliktbeladene Sahelzone (Niger) durchqueren, was letztlich die Umsetzbarkeit gefährdete. Im Jahr 2022 unterzeichneten die Energieportfolioinhaber von Nigeria und Algerien eine Absichtserklärung für den Bau der Pipeline. Doch Marokko reagierte umgehend mit einem konkurrierenden Projekt und unterzeichnete ein weiteres Memorandum mit der Wirtschaftsgemeinschaft der westafrikanischen Staaten (ECOWAS), um das ambitionierte Superprojekt voranzutreiben, nach dem sich das alawitische Königreich sehnt.

Projekt mit dem Vereinigten Königreich

Das ist jedoch nicht das einzige milliardenschwere Megaprojekt, das Marokko derzeit verfolgt, um sich als Energieexportdrehscheibe zu positionieren – ein Ziel, das auch Spanien anstrebt. Marokko und das britische Unternehmen Xlinks haben den Start eines Superprojekts angekündigt, das darauf abzielt, den Südwesten des alawitischen Königreichs mit dem Süden des Vereinigten Königreichs zu verbinden und dabei die Iberische Halbinsel zu umschließen. Die Gesamtkosten dieses Plans belaufen sich auf rund 20 Milliarden Euro.

Das “Xlinks Morocco-UK Power-Projekt” wird eine neue Stromerzeugungsanlage sein, die vollständig mit Solar- und Windenergie in Kombination mit einem Batteriespeicher betrieben wird. Sie wird in der marokkanischen Region Guelmim Oued Noun errichtet, die reich an erneuerbaren Energien ist, und wird durch 3.800 Kilometer lange HGÜ-Seekabel ausschließlich mit Großbritannien verbunden sein.

Laut Angaben des Unternehmens gilt das Projekt als “einzigartig” und wird 11,5 Gigawatt kohlenstoffneutralen Strom aus Sonne und Wind erzeugen, um durchschnittlich mehr als 19 Stunden am Tag 3,6 Gigawatt zuverlässigen Strom zu liefern. Dies wird ausreichen, um über sieben Millionen britische Haushalte mit sauberer und preiswerter Energie zu versorgen. Nach Fertigstellung wird das Projekt in der Lage sein, 8 % des britischen Strombedarfs zu decken.


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