Weitere Spannungen bei den Eierpreisen in Spanien

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Eierpreise Spanien
Bild: KI

Der spanische Landwirtschaftsminister Luis Planas äußerte sich besorgt über die steigenden Eierpreise, die er auf ein deutliches Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage zurückführt. Die Nachfrage sei um 4,2 % gestiegen, die Produktion hingegen nur um 0,3 %. Trotz dieser Diskrepanz zeigte sich Planas zuversichtlich, dass die spanische Eierindustrie den Bedarf des nationalen Marktes decken könne. Illegales Marktverhalten habe man nicht festgestellt, die Situation werde aber – auch vom Verbraucherministerium – genau beobachtet.

Planas unterstrich den Preisanstieg bei Eiern: In den ersten zehn Wochen des Jahres 2024 lag der Wert um 17 % über dem des Vergleichszeitraums 2023. In den letzten fünf Jahren habe der Anstieg sogar 50 % erreicht. Als Gründe nannte er den saisonal üblichen Anstieg des Eierkonsums nach den Weihnachtsfeiertagen („Refuge Protein“), die verheerenden Auswirkungen der Vogelgrippe H5N1 in den USA mit Millionen getöteter Hühner sowie die Vogelgrippe-Probleme in Frankreich und Deutschland zwischen Oktober und Februar mit 6,2 Millionen betroffenen Tieren. Zusätzlich verwies er auf die steigende Nachfrage nach Eiern in der Sporternährung und den positiven Effekt des verbesserten Tierschutzes mit besseren Lebens- und Produktionsbedingungen für Hühner, der zu einem besseren Image des Sektors und damit einer höheren Nachfrage führe.

Im Rahmen der Pressekonferenz zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) 2023-2027 zog Planas eine positive Bilanz der GAP-Kampagne 2024. Insgesamt wurden 4,822 Milliarden Euro an Beihilfen an 598.151 Landwirte ausgezahlt. Der Rückgang der Empfängerzahl um 3,9 % im Vergleich zu 2023 sei auf Betriebsaufgeben und die zunehmende Konzentration landwirtschaftlicher Betriebe zurückzuführen. Die GAP sei gerechter und stärker auf kleine landwirtschaftliche Betriebe ausgerichtet. Bis zum 23. März seien bereits 76 % der Zahlungen, also 3,913 Milliarden Euro, geleistet worden – 5 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Frist ende am 15. Oktober.

Planas betonte die Solidität und Kohärenz des Strategieplans, der die Familien- und Berufslandwirtschaft fördere. Der Umverteilungscharakter der Zahlungen zeige, dass Spanien den vom Landwirtschaftskommissar Christophe Hansen vorgegebenen Kurs einhalte. Landwirte wurden aufgefordert, ihre Anträge für die GAP 2025 bis zum Stichtag 30. April einzureichen. Planas erwarte eine reguläre Kampagne und die Bearbeitung aller Anträge. Bis zum 25. März lagen bereits 188.538 Anträge vor (31 % der erwarteten Antragsteller), im Vergleich zu 25 % zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.


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