Auf Teneriffa herrscht große Aufregung unter den Anwohnern, nachdem rund 200 Hausbesetzer in das leerstehende Hotel Callao Sport in Adeje eingedrungen sind und begonnen haben, das Hotelinventar online zu verkaufen. Die Gruppe, die überwiegend aus Südamerika stammt, hat das Hotel zu einer provisorischen Unterkunft umfunktioniert.
Berichten zufolge werden Gegenstände aus Küche und Rezeption im Internet angeboten. „Es scheint sich nicht um hilfsbedürftige Menschen zu handeln, sondern eher um Personen, die gezielt vorgehen“, äußerte sich ein Nachbar besorgt. „Unverständlich ist, warum der Eigentümer nichts unternimmt und die Besetzung duldet, anstatt beispielsweise Strom und Wasser abzustellen. Das muss ihn doch Geld kosten.“ Ein weiterer Anwohner bestätigte: „Sie plündern das Hotel und verkaufen Dinge wie Küchenutensilien und Gegenstände aus dem Empfangsbereich online.“
Die Räumung gestaltet sich aufgrund der komplexen spanischen Rechtslage schwierig. Die Gesetzgebung konzentriert sich primär auf die Besetzung von Wohnraum, wodurch die Besetzung von Hotels eine rechtliche Grauzone darstellt. Der Stadtrat ist über die Situation informiert und die örtliche Polizei (Policia Local) prüft derzeit die Sachlage und mögliche Maßnahmen.
Anwohner vermuten, dass professionelle kriminelle Netzwerke, die auf illegale Immobilienbesetzung spezialisiert sind, hinter der Aktion stecken könnten. Der Vorfall verdeutlicht ein wachsendes Problem in Spanien: Die Immobilienplattform Idealista listet derzeit über 20.000 besetzte Immobilien zum Verkauf. Der Fall auf Teneriffa zeigt die zunehmende Dreistigkeit der Hausbesetzer und die Herausforderungen, vor denen Immobilienbesitzer und Anwohner stehen.
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