Am Rande des Todes und mit amputierten Gliedmaßen: Die Guardia Civil hat 195 Tiere unter erbärmlichen Bedingungen in Málaga gerettet

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Málaga Tierschutz
Foto von Kostas Dimopoulos : https://www.pexels.com/de-de/foto/hund-haustier-weiss-zaun-19868624/

Der anhaltende Kampf von Tierschutzverbänden verdeutlicht erneut die dringende Notwendigkeit eines stärkeren Tierschutzes. Trotz des scheinbar wachsenden Bewusstseins für den respektvollen Umgang mit Tieren, insbesondere seit ihrer Anerkennung als „fühlende Wesen“ im Jahr 2022, enthüllt ein neuer Skandal die weiterhin bestehenden Missstände. Die Guardia Civil rettete kürzlich 195 Tiere aus „erbärmlichen“ Bedingungen in mehreren Gemeinden Málagas.

Dieser Fall steht leider nicht alleine. Bereits 2021 verzeichnete Andalusien die höchste Anzahl ausgesetzter Tiere pro Monat, mit erschreckenden Zahlen in Provinzen wie Sevilla (375 Tiere). Ähnliche Entwicklungen zeigten sich 2020 in Granada, wo die Zahlen nach der Pandemie um 30% stiegen. Auch Madrid und Katalonien wiesen hohe Zahlen auf, was die landesweite Tragweite des Problems unterstreicht und die Forderung nach härteren Strafen befeuert.

Die geretteten Tiere befanden sich laut Behörden in einem „entsetzlichen“ hygienischen Zustand. Sie lebten in überfüllten Räumen mit scharfen und gefährlichen Gegenständen, Krankheiten wie Leishmaniose und Räude grassierten. Mangelnde tierärztliche Versorgung führte zu Amputationen von Gliedmaßen (Ohren und Schwanz) ohne medizinische Indikation. Einige Tiere wiesen Schuss- oder Schrotwunden auf, viele waren dem Tode nahe, unterernährt und kaum fähig zu stehen.

Die Operation mit dem Namen „Malum“ richtet sich gegen 42 mutmaßliche Täter, denen Tierquälerei und das Aussetzen von Haustieren, darunter auch Pferde ohne Futter und Wasser, vorgeworfen werden. Bislang wurden über 540 Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Tierschutzbestimmungen, Dokumentation, Gesundheitsvorschriften und dem Besitz potenziell gefährlicher Tiere festgestellt. Vor diesem Hintergrund ist ein genauerer Blick auf die bestehenden Tierschutzgesetze unerlässlich, um die Forderung nach deren Verschärfung zu verstehen.

Die Behörden haben die geretteten Tiere umgesiedelt. Viele befinden sich nun in der Obhut von Tierschutzvereinen und Tierheimen, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sicherstellen. In weniger schwerwiegenden Fällen verblieben die Tiere unter behördlicher Aufsicht bei ihren Besitzern. Das spanische Strafgesetzbuch sieht für Tierquälerei, einschließlich sexueller Handlungen, die tierärztliche Behandlung erfordern, eine Freiheitsstrafe von drei bis zwölf Monaten oder eine Geldstrafe von drei bis sechs Monaten sowie ein Berufsverbot von ein bis drei Jahren vor. Die Verursachung des Todes eines Tieres wird mit sechs bis achtzehn Monaten Haft oder einer Geldstrafe von achtzehn bis vierundzwanzig Monaten geahndet. Bei domestizierten Tieren erhöht sich die Haftstrafe auf ein bis zwei Jahre, verbunden mit einem umfassenden Berufsverbot im Umgang mit Tieren.


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