Ein Drittel der Ausländer, die in Spanien Organtransplantationen erhalten, sind Andorraner

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organ transplantation Spanien
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Ein Drittel der Ausländer, die Organtransplantationen in Spanien kommen sie aus Andorra. Seit 2015 wurden insgesamt 48 Andorraner dieser Art von Operationen unterzogen, davon insgesamt 144 Operationen, sowohl von lebenden als auch von verstorbenen Spendern. 

Die Anzahl der Transplantationen bei nicht in Spanien ansässigen Patienten schwankte in den letzten Jahren erheblich. Mit durchschnittlich 16 Operationen pro Jahr erreichte die Zahl im Jahr 2024 ihren Höchststand. Im letzten erfassten Jahr, 2024, wurden insgesamt 20 Organtransplantationen an Ausländern in Spanien durchgeführt. An zweiter Stelle folgt Portugal mit insgesamt 29 Transplantationen. Im Jahr 2024 stammten die meisten in Spanien transplantierten ausländischen Patienten aus Portugal: Von den 20 durchgeführten Eingriffen entfielen acht auf portugiesische Patienten.

Deutlich weniger Transplantationen als in Andorra und Portugal wurden bei Patienten aus Marokko durchgeführt, die mit acht Eingriffen den dritten Platz belegen. Die Transplantationen verteilten sich relativ gleichmäßig über die betrachteten Jahre, mit maximal zwei Eingriffen pro Jahr.

Deutschland folgt auf dem vierten Platz mit sieben Transplantationen, eine weniger als Marokko. Bemerkenswert ist, dass trotz einer im Vergleich zu anderen Ländern hohen Transplantationszahl in den letzten drei Jahren keine Eingriffe bei deutschen Patienten verzeichnet wurden. Die Anzahl der Transplantationen bei Patienten aus anderen Ländern liegt meist im Bereich von ein bis zwei Eingriffen.

Venezuela führt die Liste der amerikanischen Länder mit den meisten in Spanien transplantierten Patienten an. Insgesamt wurden seit 2015 fünf Eingriffe durchgeführt: zwei im Jahr 2017, einer im Jahr 2019 und zwei im Jahr 2024.

Insgesamt lässt sich kein allgemeines Muster oder ein eindeutiger Trend erkennen. Die Fallzahlen steigen oder fallen über die Jahre nicht systematisch. Dies deutet darauf hin, dass die zugrundeliegenden Variablen und Faktoren sich jährlich ändern.

Spanien bleibt weltweit führend bei Transplantationen
Im Januar 2025 meldete die Regierung (Moncloa) über 6.400 Transplantationen im Jahr 2024 in Spanien. Diese Zahl übertraf die Erwartungen der Nationalen Transplantationsorganisation (ONT) deutlich und stellt einen neuen Höchststand dar. Im Vergleich zu 2023 verdoppelte sich die Anzahl der Transplantationen (+100%).

Die Spenderate erreichte 2024 mit 52,6 Spendern pro Million Einwohner das angestrebte Ziel von 50 und liegt damit international auf einem Spitzenplatz. Laut dem Global Observatory of Donation and Transplantation der ONT erreichen andere Länder diese Werte kaum. Die USA verzeichneten beispielsweise 48,1 Spender pro Million Einwohner, während Italien und Frankreich unter 30 blieben. Die hohe Transplantationsaktivität in Spanien wurde durch die Organe von 2.562 Verstorbenen ermöglicht.

Rekordzahlen bei Nieren-, Lungen- und Lebertransplantationen
Die Anzahl der Nierentransplantationen stieg um 10% auf 4.047 Eingriffe. Auch bei Lebertransplantationen gab es einen Anstieg um 6% auf 1.344 Eingriffe und bei Herztransplantationen um 7% auf 347 Eingriffe. Den stärksten Zuwachs verzeichneten Lungentransplantationen mit einem Anstieg von 30% auf insgesamt 623 Eingriffe.

Unter den Autonomen Gemeinschaften führte Kantabrien mit einer Spenderate von 94,9 pro Million Einwohner die Liste erneut an, gefolgt von Navarra (76,1), Murcia (69,4) und Extremadura (63,8). Die Zusammenarbeit zwischen den Regionen spielt eine entscheidende Rolle. Die ONT schätzt, dass 1.428 Transplantationen, also 23% aller Eingriffe, durch den Austausch von Organen zwischen den Autonomen Gemeinschaften ermöglicht wurden.


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