Spanien ist das perfekte Tor für chinesische Autos in Europa

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Am 12. Juni gab die Europäische Union bekannt, dass sie ab Juli eine Steuer auf alle chinesischen Elektroautos erheben wird, die auf ihren Markt gelangen. Diese Maßnahme ist vorläufig und kann noch geändert werden. Tatsächlich haben China und die europäischen Institutionen bereits zugestimmt, Gespräche über diese Angelegenheit zu führen.

Die Tarife sind somit nicht endgültig festgelegt, zumindest nicht bis zum nächsten November. Bis dahin hat die Europäische Union, die die Zölle von 17,4 % für BYD bis zu 38,1 % für MG erhöht hat, die Möglichkeit, diese anzupassen, sei es durch Erhöhung oder Verringerung.

Mit der Besteuerung von Elektroautos hat die Europäische Union einen wichtigen Schritt unternommen. China steht vor der Herausforderung, Europa mit seinen Fahrzeugen zu fluten. Die Unterstützung der chinesischen Regierung für ihre Unternehmen und die strenge Kontrolle über die Lieferkette – die großen Batteriehersteller sind ebenfalls chinesisch – ermöglichen es ihnen, Fahrzeuge zu Preisen anzubieten, die niedriger sind als die ihrer Wettbewerber.

Diese Technologie entspricht genau den Prioritäten der Europäischen Union. Obwohl Verbrennungsmotoren nach 2035 noch verkauft werden dürfen, sofern sie kohlenstoffneutralen Kraftstoff verwenden, haben politische Maßnahmen die Hersteller dazu bewogen, auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.

Einige Hersteller, wie Mercedes, haben ihre Elektrifizierungspläne verlangsamt, doch die meisten europäischen Marken planen weiterhin, hauptsächlich oder ausschließlich auf Elektroautos umzusteigen.

Allerdings gestaltet sich der Übergang zu Elektroautos für europäische Produzenten als schwierig. Bei den aktuellen Verkaufszahlen ist die Produktion unprofitabel, und viele Fabriken stehen vor der Herausforderung, wirtschaftliche und arbeitsrechtliche Anpassungen vorzunehmen. Elektroautos benötigen weniger Arbeitskräfte, was in Europa bedeutende Investitionen in Abfindungen und Umschulungen erfordert.

Daher versucht die Europäische Union, den Einfluss chinesischer Elektroautos einzudämmen. Die Hersteller erkennen, dass sie zu einem günstigen Zeitpunkt in den Markt eintreten, um eine Marktlücke zu füllen. Ihre Fahrzeuge sind oft günstiger als die der Konkurrenz, sei es aufgrund der Größe oder des besseren Angebots an Ausstattung. Zudem führt die Popularisierung von Elektroautos dazu, dass günstigere Modelle angeboten werden als bisher, was das Ziel verfolgt, ein Elektroauto für 25.000 Euro zu einem wirklich vielseitigen Fahrzeug zu machen.

Die Tür offen lassen

Um der Expansion chinesischer Automarken entgegenzuwirken, bemühen sich europäische Länder um die Festlegung von Zöllen, die den niedrigen Preisen, zu denen China seine Fahrzeuge in Europa anbietet, entgegenwirken sollen.

Die Europäische Union muss allerdings noch einige Details klären, wie zum Beispiel die Frage, ob europäische Hersteller, die Elektroautos in China produzieren und dann in unsere Grenzen einführen, ebenfalls gezwungen werden sollten, ihre Preise zu erhöhen. Der Volkswagen-Konzern, der eine Verbindung zu SAIC hat, könnte mit dem höchstmöglichen Tarif von 38,1 % belegt werden. Mercedes, das eine Vereinbarung mit Geely hat, könnte 20 % Zoll für seine Exporte nach Europa zahlen müssen.

Obwohl die Tür für chinesische Elektroautos geschlossen scheint, bleibt sie für Unternehmen wie BYD, MG oder Omoda offen, die potenziell großen Schaden anrichten könnten. Bislang wurde nur über Zölle auf Elektroautos gesprochen, während für Benzinfahrzeuge, Hybride oder Plug-in-Hybride keine solchen Maßnahmen geplant sind.

Hier bietet sich für China eine wichtige Marktlücke, insbesondere in Ländern wie Spanien, wo preiswerte Autos sehr beliebt sind. MG hat mit dem MG ZS das drittmeistverkaufte Benzinmodell in Spanien, mit bisher mehr als 8.000 Zulassungen in diesem Jahr. Von Januar bis Mai zählte er bereits zu den zehn meistverkauften Fahrzeugen laut den Daten von ANFAC.

Derzeit dominieren erschwingliche Modelle die Liste der meistverkauften Autos des Jahres. An der Spitze steht der Dacia Sandero, gefolgt vom Seat Ibiza auf dem dritten Platz. Auch der Seat Arona und der Citroën C3 haben es auf die Liste geschafft, ebenso wie der bereits erwähnte MG ZS.

Omoda, das kürzlich in Spanien eingeführt wurde, hat bereits über 1.500 Fahrzeuge zugelassen. Damit nähert es sich historischen Marken wie Alfa Romeo, die knapp über 1.600 Zulassungen verzeichnen. MG hat mit 11.697 Zulassungen Ende Mai Ford (11.200 Zulassungen) überholt und liegt knapp hinter Opel (13.375 Zulassungen).

Und was noch kommen wird

Man sollte beachten, dass die Zielgruppe für Elektroautos in unserem Land noch recht klein ist. Trotz vorhandener potenzieller Kunden, die durch die Infrastruktur abgeschreckt werden und zögern, den Schritt zu machen, bleiben die Anschaffungskosten für Elektroautos hoch in einem Land, in dem Marken wie Seat, Dacia oder Citroën zu den Top 10 der meistverkauften gehören und vier ihrer Modelle zu den Bestsellern zählen.

Für chinesische Autos besteht hier noch ein langer Weg. Als koreanische Autos nach Europa kamen, waren sie in puncto Sicherheit den europäischen unterlegen. Heute wird der Kia EV9 für über 85.000 Euro verkauft.

Chinesische Hersteller werden jedoch nicht auf diese erste Hürde stoßen. Die Europäische Union fordert, dass ihre Autos mit Sicherheitsausrüstungen verkauft werden, die Notbremsungen, Spurhalteassistenten oder Rückfahrkameras umfassen. Viele haben bereits fünf Euro NCAP-Sterne erhalten.

Zudem können sie äußerst konkurrenzfähige Preise für Technologien wie Hybrid- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge bieten, die bisher teurer als ihre benzinbetriebenen Pendants waren. Insbesondere der erstgenannte ist in Spanien sehr beliebt, und MG spielt hier einen starken Trumpf aus.

Der MG3 Hybrid wird zu einem Einstiegspreis von 19.900 Euro angeboten. Es ist ein Hybridfahrzeug, das nicht nur für seinen kleinen Elektromotor die ECO-Plakette verdient, wie es bei einem 48-Volt-Mildhybrid der Fall wäre. Es ist ein traditioneller Elektro-Hybrid im “Toyota-Stil” mit einer Leistung von 195 PS.

Das nächstteurere Fahrzeug ist der Toyota Yaris, der ab 21.650 Euro erhältlich ist, aber fast 20 Zentimeter kürzer ist und einen Motor mit lediglich 116 PS Leistung bietet. Der Renault Clio, der sechs Zentimeter kürzer ist und eine Leistung von 143 PS aufweist, stellt immer noch einen beträchtlichen Unterschied dar und startet bei einem Preis von 23.400 Euro, was ihn um etwa 3.500 Euro teurer macht als den MG3 Hybrid.

Wenn der MG3 Hybrid als das preiswerteste Hybridfahrzeug auf dem Markt gilt, ist es schwierig, den BYD Seal U in seiner Plug-in-Hybrid-Version zu übertreffen. Dieses 4,78 Meter lange Fahrzeug ist ein äußerst attraktiver Familien-SUV für Reisen, besonders für diejenigen, die zögerlich sind, auf ein Elektroauto umzusteigen.

Das Fahrzeug startet bei 38.500 Euro, allerdings gibt es einige Hinweise zu beachten. Der erste ist, dass BYD häufig Rabattaktionen anbietet, und aktuell eine verfügbar ist, die den Einstiegspreis um 3.510 Euro reduziert, womit der BYD Seal U DM-i auf 34.990 Euro kommt. Zusätzlich gibt es einen Rabatt von 2.500 Euro bei Inanspruchnahme des MOVES III-Plans und weitere 2.500 Euro bei Verschrottung eines alten Fahrzeugs.

Mit diesen Rabatten kann der bereits wettbewerbsfähige Preis von 38.500 Euro für ein Fahrzeug, das 80 Kilometer rein elektrisch fahren kann, auf 29.990 Euro gesenkt werden, wenn alle Zuschüsse des MOVES-III-Plans genutzt werden, oder auf 32.490 Euro, ohne ein Fahrzeug zu verschrotten.

Diese Preise sind sehr wettbewerbsfähig, insbesondere wenn man bedenkt, dass ein Kia XCeed (ohne MOVES-III-Plan) ebenfalls um die 34.000 Euro kostet, aber deutlich kleiner ist und nur eine Reichweite von etwa 48 Kilometern bietet. Der erste Plug-in-Hybrid, der die genannte Länge von 4,78 Metern erreicht, ist der Peugeot 508 SW, der bei über 48.800 Euro startet.

Foto: MG


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