Spaniens kulturelles Erbe ist unbestritten, und einer der Gründe dafür ist die große Anzahl an Museen im Land, die sich auf etwa 1.500 beläuft. Zu den bedeutendsten und bekanntesten gehören das Prado-Museum in Madrid, das Guggenheim-Museum in Bilbao und das Thyssen-Museum.
Abgesehen von diesen etablierten Museen gibt es viele weitere Galerien und Kunstsammlungen, die Spanien seinen einzigartigen Charakter verleihen. Es gibt Ausstellungen zu Themen wie Käse und Schokolade. Doch eines der ungewöhnlichsten Museen befindet sich unter Wasser auf Lanzarote.
Die Kanarischen Inseln sind ein Paradies der Natur. Auf Lanzarote liegt das Atlantikmuseum, eine Unterwasserausstellung mit über 300 Figuren und Skulpturen. Sie ist in Playa Blanca angesiedelt und um sie zu besuchen, müssen Touristen bis zu einer Tiefe von 12 bis 15 Metern tauchen. Ungeübte Taucher benötigen jedoch zuvor einen Kurs.
Das Atlantikmuseum, konzipiert als riesiges künstliches Riff, umfasst zehn verschiedene Gruppen von Skulpturen. Darunter befindet sich der Rubikon, eine Ansammlung von 35 menschlichen Figuren, die auf eine Wand zulaufen, deren Modelle von Lanzarote stammen. Besucher können auch das berühmte Floß von Lampedusa betrachten, welches auf die Flüchtlingskrise in Europa anspielt. Ein weiterer Teil des Museums ist eine Gruppe von Kindern in kleinen Booten, bekannt als Los Jolateros. Zudem gibt es mehrere Hybrid-Skulpturen, halb Mensch, halb Kaktus, die die Verbindung zwischen Mensch und Natur symbolisieren und in perfekter Harmonie miteinander existieren.
Skulpturen eines Paares, das ein Selfie macht, und von Fotografen thematisieren den Einsatz von Technologie in unserer modernen Gesellschaft. Im Portal betrachtet eine Statue einen Spiegel, der die Meeresoberfläche reflektiert. Dereguliert zeigt einen Spielplatz, auf dem Geschäftsleute in Anzügen auf Schaukeln und einer Wippe spielen. Das letzte Kunstwerk ist ein menschlicher Strudel aus 200 lebensgroßen Skulpturen, die in einem endlosen Kreis angeordnet sind. Mit diesem eindrucksvollen Skulpturen-Riff möchte der Künstler die Schönheit der Unterwasserwelt unterstreichen und auf die Wichtigkeit ihres Schutzes hinweisen.
Die Ausstellung wurde 2017 dank des britischen Künstlers Jason deCaires Taylor eröffnet, einem Bildhauer, der sich leidenschaftlich für Tauchen und Kunst einsetzt, wie auf der Website des Museums zu lesen ist. Durch ihn präsentiert die Ausstellung eine Vielzahl von Skulpturen, die alltägliche Probleme darstellen und symbolisieren.
Zu den bekanntesten Werken zählt das Floß von Lampedusa, das die humanitäre Flüchtlingskrise thematisiert, indem es die Fregatte Medusa vor der Küste Mauretaniens nachstellt. Ein weiteres bedeutendes Werk ist der Hybridgarten, in dem ein Mann von typischen Pflanzenarten wie dem Kanarischen Drachenbaum oder Kakteen umgeben ist.
Bild: Unterwassermuseum von Lanzarote
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