Den 669 spanischen Soldaten, die im Südlibanon stationiert sind, geht es gut, aber sie mussten angesichts des intensiven Artilleriefeuers und der Luftangriffe, die den Beginn der israelischen Invasion des Landes begleitet haben, in Bunkern Zuflucht suchen, so Quellen aus dem Verteidigungsministerium. Ministerin Margarita Robles sprach heute Morgen mit General Guillermo García del Barrio, dem Chef der südöstlichen multinationalen Brigade, die in der Stadt Marjayún stationiert ist, die von der israelischen Armee bombardiert wurde, wie dieselbe Quelle berichtete.
Ein weiterer spanischer General, Aroldo Lázaro, befehligt die Interimstruppe der Vereinten Nationen für den Libanon (UNIFIL) mit rund 10.000 Soldaten. Die Friedenstruppen hatten bereits Mitte September ihre Patrouillen in der Region eingestellt, nachdem Hunderte von Pagern und Walkie-Talkies, mit denen Hisbollah-Beamte kommunizierten, explodiert waren. UN-Soldaten arbeiten normalerweise mit den libanesischen Streitkräften zusammen, haben sich aber nach dem Einmarsch israelischer Truppen fünf Kilometer von der Trennlinie zwischen den beiden Ländern zurückgezogen.
Friedenstruppen der Vereinten Nationen wurden 1978 nach dem Einmarsch Israels in den Südlibanon eingesetzt, um an der Südgrenze des Libanon zu patrouillieren.
Das Mandat für die Operation – bekannt als UN-Interimstruppe im Libanon oder UNIFIL – wird jährlich vom 15-köpfigen UN-Sicherheitsrat erneuert.
Nach einem monatelangen Krieg zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah im Jahr 2006 wurde das Mandat der UNIFIL mit der Verabschiedung der Resolution 1701 durch den Sicherheitsrat erweitert.
WAS IST DIE BLAUE LINIE?
Die Blaue Linie ist eine von den Vereinten Nationen kartierte Linie, die den Libanon von Israel und den von Israel besetzten Golanhöhen trennt. Die israelischen Streitkräfte zogen sich auf die Blaue Linie zurück, als sie im Jahr 2000 den Südlibanon verließen. Jede unbefugte Überschreitung der Blauen Linie auf dem Land- oder Luftweg von irgendeiner Seite stellt eine Verletzung der Resolution 1701 des Sicherheitsrats dar.
WO SIND FRIEDENSTRUPPEN TÄTIG?
Das Einsatzgebiet der UN-Friedenstruppen ist durch den Litani-Fluss im Norden und die Blaue Linie im Süden gekennzeichnet. Die Mission verfügt laut ihrer Website über mehr als 10.000 Soldaten aus 50 Ländern und etwa 800 zivile Mitarbeiter.
WAS SCHREIBT DIE RESOLUTION 1701 VOR?
Es ermöglicht Friedenstruppen, die libanesische Armee dabei zu unterstützen, das Operationsgebiet frei von Waffen oder bewaffnetem Personal zu halten, das nicht dem libanesischen Staat gehört.
Dies hat zu Spannungen mit der vom Iran unterstützten Hisbollah geführt, die den Südlibanon trotz der Präsenz der libanesischen Armee effektiv kontrolliert. Die Hisbollah ist eine schwer bewaffnete militante Gruppe, die die mächtigste politische Kraft im Libanon darstellt.
Die Friedensmission wird auch durch die Resolution 1701 angewiesen, “alle notwendigen Maßnahmen in den Einsatzgebieten ihrer Truppen zu ergreifen und sicherzustellen, dass ihr Einsatzgebiet nicht für feindliche Aktivitäten jeglicher Art genutzt wird”.
WIE GEHEN FRIEDENSTRUPPEN MIT VERSTÖSSEN GEGEN DIE RESOLUTION 1701 UM?
Die Friedensmission ist verpflichtet, alle Verstöße dem UN-Sicherheitsrat zu melden. Der UN-Generalsekretär erstattet dem Rat alle vier Monate – “oder zu jeder Zeit, wie er es für angemessen hält” – Bericht über die Umsetzung der Resolution 1701.
Laut der Website der UNIFIL ergreifen die Friedenstruppen bei der Überwachung der Blauen Linie, die den Luftraum darüber umfasst, durch Koordination, Kommunikation und Patrouillen Präventivmaßnahmen, um Verstöße zu verhindern.
Trotz der Resolution ist es Israel möglich, in den Libanon vorzurücken.
Bild: UNIFIL X
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